Rezension

Das letzte Jahr auf der Highschool

Jane & Miss Tennyson - Emma Mills

Jane & Miss Tennyson
von Emma Mills

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Wohlfühlbuch rund um die Erlebnisse einer liebenswerten und warmherzigen Protagonistin und ihren Mitschülern im letzten Jahr auf der Highschool.

Von Anfang an bin ich in diesem Buch versunken. Der leise Humor und die angenehm ruhige und doch interessante und unterhaltsame Entwicklung der Geschichte haben mir sehr gut gefallen.

Wie viele Jugendliche heutzutage ist Devon ein typischer Teenager, der noch nicht weiß, wo sein Weg hingeht. Auf welches College soll sie gehen? Will sie überhaupt aufs College? Und wie um alles in der Welt soll sie das schaffen? Zusätzlich beschäftigt sie ihr Cousin Foster, der seit kurzem bei ihrer Familie wohnt, weil seine Mutter sich nicht um ihn kümmert. Er ist ein Sonderling, der Devon oft mit seinen Eigenarten und seiner Anhänglichkeit auf die Nerven geht. Es ist schön zu lesen, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt und verändert. Foster war für mich eines der Highlights in diesem Buch. Er hat seine ganz eigene Art Dinge wahrzunehmen und zu beurteilen und trifft mit seinen Äußerungen oft schmerzlich genau den Kern der Wahrheit. Aber wenn es um ihn selbst und seine Gefühle geht, lässt er kaum einen Blick hinter die Fassade zu.

Devon als Hauptfigur hat kaum Ecken und Kanten und sie selbst hat auch das Gefühl nichts Besonderes zu sein. Auch wenn sie anfangs fast schon etwas langweilig wirkt, entdeckt man beim Lesen nach und nach, was für ein liebenswerter und warmherziger Mensch sie ist. Ihre Mitschüler und Freunde vertrauen ihr und fühlen sich in ihrer Nähe wohl und mir als Leserin ging es genauso. Sie ist eher zurückhaltend und trotzdem schafft sie es immer wieder, auch die verschlossensten Mitschüler aus der Reserve zu locken. Man muss sie einfach mögen.Und so erleben wir im Laufe der Geschichte, was Devon in ihrem letzten Schuljahre erlebt, welche emotionalen Verwicklungen es unter den Jugendlichen gibt und dass nicht alles und jeder so ist, wie es auf den ersten Blick wirkt.

Umgeben wird Devon von einigen mehr oder weniger interessanten Mitschülern, wie z.B. ihrem langjährigen besten Freund Cas, dem attraktiven aber verschlossenen Ezra, dem charmanten Jordan, der wunderschönen Lindsay oder der schwangeren Marabelle. Gerade bei Marabelle habe ich mich gefragt, warum die Autorin sich so eine ungewöhnliche Figur einfallen lässt, nur um sie im Laufe der Geschichte im Hintergrund verschwinden zu lassen, ohne die sie betreffenden offenen Fragen zu beantworten.

Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass Devons Vorliebe für Jane Austen häufiger Thema des Buches sein würde.  Es gibt aber nur ab und zu einen Gedanken, wie die ein oder andere Situation wohl zu Janes Zeiten abgelaufen oder ausgedrückt worden wären. Ähnlichkeiten mit Figuren aus Janes Austens Romanen mögen vorhanden sein, doch für mich verkörpert Devon weder Emma noch Ezra Mister Darcy. Was mich an die Klassiker erinnert ist das Hin und Her der möglichen Beziehungen, wobei hier für mich doch relativ schnell klar war, wo die Reise hingeht.

Da ich nur zwei Romane von Jane Austen gelesen habe und die Lektüre schon viele Jahre zurückliegt, sind mir vielleicht auch einige Parallelen entgangen, was meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch getan hat. 

Zum Glück hatte ich die Kurzbeschreibung bei Amazon schon wieder großteils vergessen, als ich begann das Buch zu lesen, denn leider verrät diese Teile der Handlung, die teilweise erst Ende des Buches zur Sprache kommen. 

Von der Seitenzahl sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn die Seiten sind nicht allzu dicht bedruckt. Die englische Orginalausgabe hat im Vergleich dazu lediglich 272 Seiten.

Fazit: Ein Wohlfühlbuch rund um die Erlebnisse einer liebenswerten und warmherzigen Protagonistin und ihren Mitschülern im letzten Jahr auf der Highschool.