Rezension

Das Spukhaus

Ashby House - V. K. Ludewig

Ashby House
von V. K. Ludewig

Bewertet mit 3 Sternen

Nach einem Unfall sitzt die berühmte Fotografin Lucille Shalott im Rollstuhl. Ihrer Arbeit kann sie zunächst nicht mehr nachgehen. Um dem Trubel um ihre Person zu entfliehen, der durch ihre Behinderung nicht geringer geworden ist, kauft sie ein altes Gemäuer in Cornwall. Gemeinsam mit ihrer Schwester Laura wagt sie die Reise über den großen Teich nach England, um dort ihren Wohnsitz aufzuschlagen. Laura und Lucille sind begnadete Streithähne oder Hühner. Mit Vergnügen zicken sie sich gegenseitig an. Das seltsame Verhältnis der Schwestern fällt natürlich auch den neuen Bediensteten auf. Und auch mit dem Haus scheint nicht alles so zu sein wie es scheint.
Ein eigenartig witziger Roman. Auch ich habe sofort an das unheimliche "House of Leaves" gedacht. Und in einer Form ist dieses Buch auch eine Art Interpretation davon. Was durchaus einige interessante Aspekte mit sich bringt. Dazu gibt es noch ein Familiengeheimnis, eine Soap Opera unter den Reichen und schönen und eine unerwartet wahre Geschichte. Amüsant zu lesen, fesselnd und neugierig machend. Allerdings schafft der Autor es nicht seine Laura unsympathisch zu machen oder zu erklären wieso man sie unsympathisch finden soll. Manchmal fragt man sich auch, ob man es eher ernst lesen soll oder ob es nur ironisch gemeint ist. Für jede Lesart gibt es Gründe, die Unentschiedenheit im Buch lässt einen auch unschlüssig werden, ob es sich hier nun um eine köstliche oder eher unausgereifte Satire handelt. Doch gerade der Schluss wirkt etwas sehr happy geendet und aufgesetzt, so dass trotz der vergnüglichen Lektüre gerade eine freundliche aber mittlere Bewertung angebracht scheint.
Für ein Gratis-ebook bekommt aber doch ein paar schöne Lesestunden wahrhaft geschenkt.