Rezension

Das Wandern ist des Günthers Lust (oder Unlust)

Mord am Saar-Hunsrück-Steig -

Mord am Saar-Hunsrück-Steig
von Marion Demme-Zech

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch erschien 2023 in der Gmeiner-Verlag GmbH und beinhaltet 374 Seiten.

“Auf Abwegen“

Eine Wandertour über den Saar-Hunsrück-Steig - das klingt doch wohl nach einer netten Auszeit! Das finden aber Kommissarin Toni Kuppertz und der lauffaule Polizeidackel Günther überhaupt nicht und dennoch wandern sie mit. Diese Tour bietet mehr Thrill als erwartet, denn es gibt jemanden, der das Thema Auszeit wörtlich nimmt. Es gibt einen Vorfall nach dem anderen: Erst gibt es einen Weidezaun, der bei Berührung regelrecht röstet, dann einen Brand in einem Schloss und auch noch eine Kneipp-Anlage, die tödlich elektrisiert. Toni und Günther ermitteln verdeckt in der Wandergruppe und dabei spüren sie mehr Verdächtige auf, als ihnen lieb ist. Man kann erkennen, dass sich im Saarland und in Hunsrück Abgründe auftun. Hier erlebt ihr unkonventionelle Figuren, spannende Wendungen und einen Polizeidackel in Bestform. De Geschichte ist mit viel Witz und charmant erzählt.

Was für ein toller Wanderkrimi! Ich weiß jedenfalls nach dem Lesen dieses Krimis, warum ich nicht wandere, lach. Schon beim Betrachten des Covers musste ich lächeln, denn kein anderer als mein geliebter Dackel Günther, den ich schon aus anderen Krimis der Autorin Marion Demme-Zech kenne, konnte mich hier von seiner Schönheit überzeugen. Und dieses Foto hat mich echt neugierig auf die Geschichte gemacht. Nicht nur das, nein, er bekommt sogar eine eigene Sicht auf die Dinge und darf selbst reden! Einfach nur köstlich. Arme Toni! Sie wird 35 Jahre und ihre Kollegen haben sich ein wirklich „tolles“ Geschenk ausgedacht: Sie darf den Saar-Hunsrück-Steig bewandern und sogar an ihren Urlaub haben sie gedacht. Und der arme kurzbeinige Günther muss auch noch herhalten, schließlich muss er abspecken. Begeisterung sieht jedenfalls anders aus. Und so kommt es, wie es kommen muss. Die beiden nehmen die Challenge an und machen sich auf den Weg. Man könnte meinen, es geht beschaulich auf dieser Wanderroute zu. Falsch gedacht! Die Autorin hat gut erklärt, wo es lang geht und wie lang die jeweiligen Routen sind und wo dann auch übernachtet wird. Besonders gut finde ich, dass ich die Geschichte aus den verschiedensten Erzählperspektiven der einzelnen Personen und Hunden berichtet bekam, denn nicht nur Günther, auch Yoshi kam zu Wort. So konnte ich alle Personen kennenlernen und deren Gedankengänge nachvollziehen. Hier passiert jede Menge und ich erlebte nicht nur eine turbulente, nein, auch eine spannende, aufregende, fesselnde und packende Geschichte, die ich nur so verschlungen habe. Besonders Toni und natürlich Günther mag ich sehr. Aber auch Yoshi hat es mir angetan. Kurz hatte ich Schreckensmomente, denn auch Günthers Leben war in Gefahr. Seltsam ist es immer wieder, dass in einem Krimi Menschen zu Tode kommen dürfen, aber Tiere eben nicht! Ich weiß, dass das vielen Lesern so geht, warum das so ist, kann ich selbst nicht erklären. Auf jeden Fall habe ich versucht, herauszufinden, wer der Täter ist. Jedoch hat die Autorin Marion Demme-Zech so toll viele falsche Fährten ausgelegt, dass ich bis zum Ende keine Ahnung hatte und dann doch ziemlich sprachlos war. Auch gibt es viele amüsante Erlebnisse, die mich zum Lachen brachten, aber ich will hier gar nichts verraten. Lest einfach selbst! Mich hat die Autorin Marion Demme-Zech wieder komplett begeistert, mir einige Lachflashs beschert und mich am Ende dann total überzeugt. Einfach mega!