Rezension

Den Zeitgeist hat Volker Kutscher richtig gut eingefangen, der Krimianteil ist noch ausbaubedürftig.

Der nasse Fisch - Volker Kutscher

Der nasse Fisch
von Volker Kutscher

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der nasse Fisch stand schon lange auf meiner Wunschliste. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, der Band war insgesamt eher enttäuschend.

Das Berlin der Weimarer Republik wird anschaulich beschrieben, alle politischen Strömungen kommen zu Wort (da bekommt man jetzt schon Angst vor 1933). Die Figuren sind zwar sehr realitätsnah gezeichnet, bleiben insgesamt jedoch unnahbar. Wer diesen Krimi aufgrund der hier angedeuteten Liebesgeschichte bisher gemieden hat, der sei hiermit beruhigt. Für mich war es eher eine Bettgeschichte, liebes- und beziehungstechnisch ist da noch nicht viel gelaufen. Auf detaillierte Sexszenen verzichtet der Autor, ich brauche so was eh nicht. Die Handlung entwickelt sich langsam, die Spannungselemente sind sehr rar gesät. Der Fall beginnt wirklich spannend und plätschert dann so dahin. Erst um Seite 300 entwickelt sich das Buch zum Pageturner, die Auflösung und den Ausgang fand ich eher mau. Kann man aber auch als guten Aufhänger für weitere Teile betrachten.