Rezension

Der gelungene Auftakt der Gereon Rath Reihe!

Der nasse Fisch - Volker Kutscher

Der nasse Fisch
von Volker Kutscher

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Lektüre ist schon eine ganze Weile her, meine gute Meinung gilt aber noch heute!: 

Es gibt ja inzwischen immer mehr Kriminalromane die in den 20er und 30er Jahren in Deutschland spielen. Da ich gerade für diese Zeit eine Schwäche entwickelt habe, kam mir Der nasse Fisch sehr gelegen. Wobei ich zugebe, das mich schon der Titel extrem neugierig gemacht hat. Auch die Gestaltung des Covers hat ihren Teil beigetragen.  Ich fand sie sehr passend!

Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten in den Roman einzusteigen. Ich denke das lag daran das ich mit den Gedanken ganz wo anders war. (Mein Abi war gerade vorbei) Aber nach und nach konnte ich in das Berlin von 1929 eintauchen und war richtig in der Handlung gefangen. 
Mir hat hier vor allem die Authentizität gefallen. Da ich mich während meiner Abiturvorbereitung in Geschichte auch sehr mit der Weimarer Republik beschäftigt habe, habe ich viele Begebenheiten und politischen Probleme dieser Zeit wiedererkannt. Sie werden gut in die Handlunge eingebunden und stechen nicht zu sehr heraus. Das erzeugt auch beim Leser den Eindruck das dies eben damals normal so war, so wie auch die Figuren es eben als gegeben hinnehmen. 

Kaum merklich wird eine Spannung aufgebaut die schließlich dafür sorgt das man unbedingt weiterlesen möchte, mich hat es auf einmal richtig gepackt und ich musste so lange Lesen, bis ich endlich wusste was wirklich passiert ist. Wobei man ja sagen muss, Volker Kutscher geht mit seinen Romanfiguren nicht gerade zimperlich um. Keiner hat hier eine Blütenreine Weste, schon gar nicht Kriminalkommissar Rath, den ich aber trotzdem (oder gerade deshalb) sehr in mein Herz geschlossen habe. Irgendwie schafft es Kutscher auch seine Figuren im genau richtigen Moment auftauchen und wieder verschwinden zu lassen. Das hat einfach Spaß gemacht, dieses Räuber und Gendarm Spiel zu verfolgen *g* 

Die Sprache ist nicht zu einfach gehalten ohne dabei platt zu wirken, ich hatte beim Lesen eine Art Kino im Kopf, was ich sehr schön fand. Die Auflösung des Falles fand ich sehr gut gelöst, es wurde noch einmal richtig spannend, weil man bis zum Ende  nicht weiß ob der Täter nun noch erwischt wird oder nicht. 
Ich finde Volker Kutscher hat hier einen sehr guten Historischen Kriminalroman geschrieben, dem ich noch viele Leser wünsche! Diese Reihe werde ich sicher nicht mehr aus den Augen verlieren!