Rezension

Der Kuss des Kjer - Hundert Sterne für eine atemberaubende Geschichte

Der Kuss des Kjer - Lynn Raven

Der Kuss des Kjer
von Lynn Raven

Endlich! Endlich wieder ein Buch, dass als abgeschlossene Geschichte überzeugen kann, ohne auf weitere Nachfolger warten zu müssen. Man will nicht ständig Serien lesen, deren Fortsetzungen oft zu Enttäuschungen führen. Das letzte abgeschlossene Buch, dass mir soviel Lesefreude bereiten konnte war Die Beschenkte, doch "Der Kuss des Kjer" scheint einen festen Platz zu meinen Lieblingsbüchern gefunden zu haben.

Lijanas aus dem Volk der Nivard wird von Mordan, dem Herrführer der grausamen Kjer entführt. Sein Auftrag lautet sie sicher in seine Heimat zu bringen, wo sie seinem todkranken König zur Genesung verhelfen soll. Doch der Weg bis zur Hauptstadt der Kjer ist lang und voller unerwarteter Gefahren und Überraschungen.

Nachdem ich von Lynn Raven Blutbraut gelesen hatte, wurde ich durch einige Rezensionen auf "Der Kuss des Kjer" aufmerksam. Ich war im großen und ganzen sehr zufrieden mit "Blutbraut", doch viele Rezensenten schrieben "Kein Vergleich zum Kuss des Kjer" und ich muss ihnen recht geben. Lynn Raven schafft mit "Blutbraut" bereits eine spannende und interessante Story, aber "Der Kuss des Kjer" übertrifft "Blubtraut" um Längen.

Die Handlung wird in der dritten Person beschrieben und ich muss feststellen, das Lynn Raven diesen Schreibstil viel besser umsetzen kann, als die Ich-Form. Die Atmosphäre passt zur Handlung und ist von der ersten bis zur letzten Seite überaus spannend. Die Autorin schafft es den Leser gänzlich für ich zu gewinnen, in dem sie eine interessante Welt und tiefgehende Charaktere schafft.

Schnell kann man sich in Lijanas, aber auch in Mordan und seine Krieger hineinversetzen. Ich weiß nicht mehr genau wann es geschehen ist, doch irgendwann kann man diesem Buch nicht mehr entfliehen und hängt an jedem einzelnen Satz. Man fiebert mit den Figuren mit und wird mit geballter Spannung belohnt.

Die Handlung kommt selten zur Ruhe, da die Autorin die Story immer weiter voran treibt, ohne allzu vorhersehbar zu sein oder zur Übertreibung zu neigen. Als Leser kann man tief in die Geschichte mit eintauchen und sich völlig auf die Figuren und das Geschehen einlassen. Ein Grund warum ich gerne Lese, ist es völlig in einer Geschichte zu versinken und mit jedem Satz und mit jedem Wort mitzufiebern. Dann vergisst man jeden Zweifel und kann sich einfach am Lesespaß erfreuen.

605 lange Seiten kleingedruckter Buchstaben und ein Schreibstil zum niederknien haben mich aufjohlen, lachen, weinen und anspannen lassen. Ich bin restlos begeistert.

"Die Worte trieben an der Oberfläche, eines schäumenden Flusses - Bilder und Gefühle, vom Verstand längst vergessen, aber das Herz erinnerte sich noch und die Seele..."