Rezension

Der Roman hat viele Stärken, die Protagonisten sind teiweise aber etwas schwierig...

With All My Heart -

With All My Heart
von Samantha Young

Bewertet mit 4 Sternen

Der neue Roman „With all my heart” von Samantha Young zieht die Lese alleine schon durch sein wunderschönes Cover an. Auch der Klappentext zur Geschichte rund um Jamie und Jane lässt sich gut lesen und verspricht eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die aber auch viele kleinere und größere Probleme mit sich bringt. Wenn die Liebe zueinander so stark ist, dass sie zur Abhängigkeit werden kann und dadurch alles kaputtgeht, lesen wir hier in diesem etwas anderen Roman.

 

Jane Doe, ein Name, den viele Frauen in den USA tragen, die nicht wissen wer sie sind oder wo sie ihre Wurzeln haben. Auch unserer Jane in dieser Geschichte geht es so, denn in ihren jungen Jahren wurde sie bereits von vielen Pflegefamilien an die nächste weitergereicht. So wirklich zu Hause fühlt sie sich nirgends, bis sie in ihrer Wohnanlage das Mädchen Lorna kennenlernt, die gerade erst mit ihrer großen Schwester Skye und ihrem großen Bruder Jamie hierhergezogen ist. Lorne und Jane freunden sich direkt an und auch Lornas Familie nimmt Jane so herzlich auf, dass diese sich endlich zu Hause angekommen fühlt. Gekrönt wird das Ganze, als sich Jane in Jamie verliebt und die beiden eine ganz tiefe und innige Beziehung miteinander beginnen. Diese Beziehung ist in vielerlei Hinsicht besorgniserregend, da die Liebe der beiden füreinander so tiefgeht, dass der eine ohne den anderen nicht mehr atmen kann. Als dann jedoch ein harter Schicksalsschlag die kleine Familie unverhofft trifft, ändert sich alles. Janes und Jamies Liebe wird auf die Probe gestellt und scheint dem Druck und den Bedingungen nicht standzuhalten. Jahre später stehen sich die ehemals Liebenden dann wieder gegenüber und hegen nun ganz andere Gefühle füreinander. Bringen ihre alten Gefühle sie wieder zusammen oder gibt es keine Hoffnung mehr für die große Liebe?

 

Ich muss sagen, dass mich das Buch vom ersten Moment an total gepackt hatte. Nicht nur das wunderhübsche Cover und der Klappentext waren total meins, auch die ersten Kapitel des Buches waren sehr intensiv und ich war gleich into it. Die Liebe zwischen Jane und Jamie ist hier das Hauptthema im Buch. Deren Beziehung wird von allen Seiten beleuchtet und scheint zu schön um wahr zu sein. Ich muss auch gestehen, dass ich bisher kein Buch gelesen habe, welches so viel Spice hatte. Und dieser Spice war richtig gut! Die Darstellungen von Samantha Young sind große Klasse und man konnte die Liebe zwischen den beiden geradezu greifen. ABER und hier kommt schon das große ABER, was mich, seitdem ich das Buch beendet habe verfolgt und es mir schwer gemacht hat eine Bewertung abzugeben. Denn die Beziehung zwischen den beiden ist alles andere als normal. Wie schon gesagt, die Liebe ist wirklich zum Greifen da, aber die beiden sind doch sehr toxisch miteinander. Vor allem Jamie hat es mir schwer gemacht ihn zu mögen. Das ist mir gleich schon zu Beginn des Buches aufgefallen. Er ist sehr besitzergreifen und tätigt einige Aussagen, die mir direkt eine Red Flag zeigen. Er ist eigentlich auch eine wandelnde Red Flag, da sich im Laufe des Buches nichts an seiner Einstellung zu ändern scheint. Sogar gegen Ende schafft er es noch super toxisch zu sein und schafft meiner Meinung nach Probleme, wo gar keine sind. Versteht mich nicht falsch, ich schätze es in Büchern auch sehr, wenn es zwischen den Protagonisten hochhergeht und dabei einer die Führung übernimmt, aber das war mir hier echt ein bisschen zu viel. Gegen Jamie wirkte Jane leider auch etwas blass, auch wenn ihre Entwicklung im Buch doch gut zu spüren war. Insgesamt war mir in der zweiten Hälfte auch etwas zu viel Drama, die erste Hälfte verlief deutlich ruhiger, hat mir im Große und Ganzen aber ein Ticken besser gefallen. Der Roman wandelte sich durch die Geschehnisse der zweiten Hälfte nämlich eher in einen Thriller (was ich auch gerne mag, womit ich hier aber nicht so wirklich gerechnet hatte).

 

Das Buch hat seine Schwächen, ja. Aber auch viele Stärken, weshalb ich trotzdem vier von fünf Sternen vergeben möchte. Es hat mich unterhalten und ich habe das Buch auch wirklich genossen. Ein bisschen weniger toxischer Jamie hätte dem Ganzen auch keinen Abbruch getan. Schreibstil und Story haben mir aber gefallen.