Rezension

der rundum gelungene Abschluss einer sehr lesenswerten Reihe

Obsidian, Band 5: Opposition. Schattenblitz
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 5 Sternen

Opposition – Schattenblitz ist ein gelungenes Finale voller Überraschungen und ungeahnter Wendungen, in dem Freunde zu Feinden werden und unerwartete Allianzen entstehen um dem gemeinsamen Gegner mit vereinten Kräften gegenüberzutreten.

Katy, Daemon und die anderen müssen gemeinsam für ihre Zukunft und die Erhaltung ihrer Welt kämpfen, denn durch die Invasion der feindlichen Lux droht die gesamte Menschheit bestenfalls versklavt und schlimmstenfalls komplett ausgelöscht zu werden. Die Menschen sind zwar nicht völlig machtlos, doch es ist äußerst schwierig Freund von Feind zu unterscheiden, sobald letzterer erst einmal menschliche Form angenommen hat. Unklar ist zudem, welche Lux mit den Neuankömmlingen zusammenarbeiten und welche dagegen keinen Krieg wollen.

Unglücklicherweise fordert ein solcher Krieg stets Opfer, auf beiden Seiten, und es ist schlimm die ganze Verwüstung und die vielen unschuldigen Todesopfer mitzuerleben. Es ist erschreckend, wie sehr manche Figuren sich nach der Ankunft der neuen Lux verändern und zu kaltherzigen, unmenschlichen Monstern werden, die nicht wiederzuerkennen sind und für immer verloren scheinen. Unfassbar ist ferner, wer letztendlich für all die Grausamkeiten verantwortlich ist, und noch unbegreiflicher das Motiv für all das Leid, das deshalb über so viele Unschuldige gebracht wurde.

Die Handlung ist erneut von der ersten Seite an durchweg nervenaufreibend und bis zum Schluss mitreißend. Erst, weil man nicht weiß, auf welcher Seite Daemon und seine beiden Geschwister nun stehen und was mit ihnen geschehen ist. Später, weil die Protagonisten permanent auf der Flucht sind, sich in gefährliche Situationen begeben und versuchen müssen einen Weg zu finden, die Menschheit zu retten, ohne ausnahmslos alle Lux, Hybride und Origins, also einschließlich der friedlich gesinnten, zu vernichten oder unzählige Menschenleben zu riskieren und ganze Städte zu zerstören. Schockierende Enthüllungen, beispielsweise in Bezug auf Daemon und Katy, erhöhen die Spannung zusätzlich.

Außerdem gibt es, über die traurigen Verluste hinaus, viele, sehr emotionale Momente und einige Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Daneben gibt es jedoch auch weiterhin Situationen, in denen man einfach lachen muss, weil die Charaktere sich treu bleiben und ihren Humor nicht gänzlich verlieren. Dazu gehören zum Beispiel die Szenen, in denen Daemon und Archer sich zanken wie ein altes Ehepaar.

Des Weiteren bleibt trotz allem noch ein wenig Zeit für Romantik zwischen Daemon und Katy, inklusive einiger intimer Szenen, was durchaus verständlich ist, wenn man bedenkt, dass sie nicht wissen, wie viel Zeit ihnen noch gemeinsam bleibt und ob es für sie überhaupt ein morgen gibt.

Geschildert wird das gesamte Geschehen weiterhin abwechselnd aus den Perspektiven von Daemon und Katy, sodass man stets weiß, was sie denken und fühlen. Als Leser fühlt man sich den beiden sympathischen Figuren nach wie vor sehr verbunden, fiebert mit ihnen mit und ist froh darüber, dass sie zusammen halten und dieses Mal nicht allzu lange voneinander getrennt sind. Katy beweist darüber hinaus erstaunlich viel Mut und eine Stärke, für die man sie nur bewundern kann. Daemon kämpft ebenfalls entschlossen für seine Zukunft mit Katy und beschützt sie, so gut er kann, ungeachtet der Konsequenzen. Zudem hat er es inzwischen aufgegeben für Kat entscheiden zu wollen und zu hoffen, dass sie sich aus gefährlichen Situationen heraushält.

Die Arum spielen im fünften Band erstaunlicherweise eine wichtige Rolle im Hinblick auf Sieg oder Niederlage und es ist interessant zu erfahren, dass auch bei ihnen nicht alles entweder schwarz oder weiß ist. Nicht alle Arum sind böse, genauso wenig wie alle Lux gut sind. Gleiches gilt natürlich für die Menschen und es ist schön zu sehen, dass nicht alle Leute in Machtpositionen so sind wie Nancy Husher. Viele wussten lange Zeit nicht einmal, was genau bei Daedalus geschieht und verurteilen ihr Handeln zutiefst. In allen Spezies gibt es somit gute und schlechte Exemplare, deshalb darf man nicht alle Vertreter einer Art für die Taten einiger weniger schwarzer Schafe bestrafen.

Das einzige Manko des Buches besteht darin, dass der finale Kampf ein wenig zu unspektakulär ausfällt, vor allem im Vergleich zu der großen Schlacht in Las Vegas am Ende des vierten Bandes. Insgesamt mangelt es allerdings nicht an ereignisreichen Gefechten. Überdies ist die Geschichte nach der entscheidenden Schlacht nicht sofort zu Ende. Man sollte also keine voreiligen Schlüsse ziehen und auf eine weitere, leider eher unangenehme Überraschung gefasst sein.

Auf den letzten Seiten bringt Jennifer L. Armentrout ihre fantastische Reihe mit einem erfreulichen Ausgang und einem runden Ende, das Fans auf jeden Fall zufrieden stellen wird, gekonnt zum Abschluss. Schön ist insbesondere der kurze Ausblick auf die Zukunft der lieb gewonnenen Charaktere sowie der Welt, in der sie nun leben. Letztere hat sich noch nicht gänzlich erholt und es geschehen noch immer schlimme, unnötige Dinge. Es ist jedoch nachvollziehbar, dass es nach einem solchen Kampf mit so vielen Verlusten eine Weile dauert bis die Fronten nicht mehr verhärtet und Vorurteile abgebaut sind, Ängste sich legen und Toleranz entsteht. Zum Glück sind die Menschen aber zäh und es besteht nun immerhin die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft für alle Spezies – Lux, Arum, Hybride, Origins und Menschen.

*FAZIT*

Opposition – Schattenblitz ist der rundum gelungene Abschluss einer sehr lesenswerten Reihe, die man definitiv positiv im Gedächtnis behalten wird und nach der man unbedingt mehr von Jennifer L. Armentrout lesen möchte, sofern das nicht ohnehin längst geschehen ist.