Rezension

Der Scharfrichter

Angstrichter -

Angstrichter
von Lars Schütz

Bewertet mit 4 Sternen

Grausiger Mordfall in Nürnberg. Viergeteilte Leichenteile hängen verteilt an den vier Stadttoren. Nur kurze Zeit später taucht im Internet ein Livestream auf. Zu sehen ist eine gefesselte Person in einem Gewölbekeller und hinte ihr schärft der Scharfrichter seine Axt. Für die beiden Profiler Jan Grall und Rabea Wyler beginnt die Jagd. Sie erkennen, dass die Taten mittelalterliche Hinrichtungen sind. Doch wer ist der Täter und warum müssen all diese Personen sterben?

"Angstrichter" ist der vierte Teil mit den Profilern Grall & Wyler. Es wäre von Vorteil wenn man die vorherigen Bände kennt, da auf die Vorgeschichte von Jan und Rabea aufgebaut wird. Aber der Fall an sich ist auch unabhängig zu lesen.

Die mittelalterlichen Hinrichtungen waren wirklich brutal und blutig beschrieben. Teilweise war es nichts für schwache Nerven. Den ganzen geschichtlichen Hintergrund zu den damaligen Hinrichtungsmethoden fand ich sehr interessant. Das wurde auch super recherchiert und das Hintergrundwissen perfekt eingewoben, ohne den Lesefluss zu stören.

Die kurzen Kapitel und der angenehm flüssige Schreibstil lassen einen das Buch sehr schnell lesen. Dazu hat es der Autor geschafft hier ein hohes Tempo an den Tag zu legen. Ständig passiert was Neues. Ist das eine vorüber, passiert gleich schon wieder das Nächste. Man kommt quasi kaum zum Luft holen und mit den ganzen Cliffhängern, möchte man natürlich immer wissen wie es weitergeht.

Mit den ganzen unerwarteten Wendungen und immer neu auftauchenden Überraschungen wird der Leser bis zum Ende eingeladen mitzurätseln. Nur ich muss sagen, dass ich schon recht früh eine Ahnung hatte, wer dahintersteckt und die hat sich leider auch bewahrheitet. Es gab hier auch nicht allzu viele Möglichkeiten. Da hätten vielleicht noch mehr falsche Fährten gelegt werden müssen oder ich war einfach zu geübt in meinem miträtseln.

Die beiden Profiler Jan und Rabea sind in ihrer Sache wieder voll aufgegangen und haben sich auch privat wieder gut weiterentwickelt. Die Nebencharaktere haben super gepasst und wurden sehr gut integriert.

Mein Fazit:
Hohes Tempo und brutale Hinrichtungsmethoden. Eine spannende Jagd nach dem Scharfrichter hat mich wieder kaum zu Atem kommen lassen. Nur das gewisse Etwas, der Nervenkitzel im Showdown, hat mir dies Mal gefehlt. Aber trotzdem wieder sehr gut gelungen und in jeden Fall lesenswert.