Rezension

Packender Thriller mit Mittelalterbezug

Angstrichter -

Angstrichter
von Lars Schütz

Profiler Jan Grall bekommt es in seinem neuen Fall mit einem äußerst brutalen Serientäter zu tun. In Nürnberg werden die verstreuten Leichenteile eines Mannes gefunden. Scheinbar wurde das Opfer gevierteilt und danach bewusst zur Schau gestellt. Schnell ist den Ermittlern und auch Jan klar, dass es sich um eine mittelalterliche Bestrafung handelt und als ein Livestream mit einer verhüllten Person auftaucht, bekommen sie den "Scharfrichter", der anscheinend noch lange nicht sein blutiges Werk beendet hat, zu Gesicht. Mit seiner Partnerin Rabea Wyler macht sich Jan auf die Suche, um weitere Selbstjustiz zu verhindern...

"Angstrichter" ist mittlerweile der vierte Band um den sympathischen Profiler Jan Grall. Die ersten drei Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich den neuen Fall schon herbeigesehnt habe. Der Autor Lars Schütz erzählt die Geschichte wieder in einem temporeichen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der den Thriller für mich schnell wieder zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten "Einsatz" des Scharfrichters sehr blutig eröffnet und über die packenden Ermittlungsarbeiten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die stellenweise doch sehr grausamen Schilderungen übersteigen aus meiner Sicht aber niemals die Grenze des Zumutbaren und wirken für die Story passend. Es entwickelt sich ein fesselnder Fall, der im fulminanten Finale mit einer überraschenden Auflösung aufwarten kann. Die persönliche Entwicklung der Protagonisten innerhalb der Reihe verleiht dem Buch einen zusätzlichen Charme und hebt sie aus der Masse des Genres positiv hervor.

Insgesamt ist "Angstrichter" die überzeugende Fortsetzung einer packenden Thriller-Reihe, die mit sympathischen Ermittlern und dem Erzähltalent des Autors voll und ganz zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.