Rezension

Die düstere Seite der Elfen - ein gelungener Reihenauftakt

Die Töchter der Elfe 01. Schicksalstanz - Nicole Boyle Rodtnes

Die Töchter der Elfe 01. Schicksalstanz
von Nicole Boyle Rodtnes

Bewertet mit 4 Sternen

>> Ich schlucke. Vielleicht hat Rose ja recht? Vielleicht habe ich mich so an Vaters Regeln gewöhnt, dass ich sie gar nicht mehr infrage stelle. Mein Leben ist eine einzige lange Reihe von Neins und die zehren an mir. >>

Mit ihren magischen Tänzen ziehen Birke, Rose und Azalea alle in ihren Bann. Die Drillinge sind Halbelfen und können nur überleben, indem sie regelmäßig tanzen und dabei aus dem Publikum Lebensenergie ziehen.
Erübrigt sich zu sagen, dass die drei ziemlich abgeschottet leben, da ist nichts mit Parties oder Discos, ja nicht einmal ins Schwimmbad können sie wegen einer Auffälligkeit gehen.
Doch dann taucht ein Neuer an der Schule auf, Malte und obwohl Birke weiß, dass es nicht sein darf, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Und als wäre das nicht schon problematisch genug, beginnen die Schwestern sich immer mehr zu verändern und dann taucht nach 15 Jahren plötzlich wieder eine Elfe im Wald auf.

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Packender, wenn auch ruhiger Auftakt einer Fantasy-Trilogy aus Dänemark. Wer einen locker-leichten und total romantischen Elfenroman erwartet, wird enttäuscht sein. Es liegt etwas Schweres über dieser Geschichte, aber das macht sie nicht weniger ansprechend. Denn diese ganz besondere Atmosphäre - düster, oft bedrückend und geheimnisvoll - hat mich relativ schnell in seinen Bann gezogen.

Der Schreibstil ist, in einem Wort: nordisch. D.h. sehr prägnant, oftmals leicht abgehackt und es werden selten Personalpronomen verwendet, wodurch es manchmal leicht unterkühlt und distanziert wirkt. Aber das ist halt dänisch. Mir persönlich kommt es immer nicht ganz so flüssig vor, aber das stimmt so gar nicht, es ist einfach nur ein anderer Stil und ich bin ihn nicht gewohnt.

Die Charaktere haben mir nämlich durchaus zugesagt, ich finde sie einfach sehr authentisch. Sie haben dieselben Sehnsüchte und Probleme, wie alle anderen 15 Jährigen und dazu noch ein paar ganz Spezielle mehr. Zudem entwickelt gerade Birke sich sehr im Laufe der Zeit. Und da man viel von Ihren Gedanken erfährt, war sie mir sofort sehr nahe und auch Malte ist mir sympatisch. Er ist der Typ von nebenan halt, es muss ja nicht immer der Super-Traumboy sein.

Der erste Teil der Trilogie verläuft noch recht ruhig, ähnlich der Ruhe vor dem großen Sturm, es werden viele Fragen aufgeworfen, mit wenigen Antworten und die Spannung ist leise, unterschwellig, aber dennoch kontinuierlich.

Fazit: Ein gelungener Auftakt, der die Welt der Elfen auch mal von der anderen Seite zeigt. Für alle Fans von "Gegen das Licht".