Rezension

Für zwischendurch

Die Töchter der Elfe 01. Schicksalstanz - Nicole Boyle Rodtnes

Die Töchter der Elfe 01. Schicksalstanz
von Nicole Boyle Rodtnes

Bewertet mit 3 Sternen

Die Schwestern Birke, Rose und Azalea stammen von Elfen ab und leben unerkannt unter Menschen, die sie mit magischen Tänzen betören, um sich auf diese Weise mit Energie versorgen. Als eines Tages eine tote Elfe gefunden wird, scheint nicht nur das Geheimnis sondern auch das Leben der Schwestern in Gefahr zu sein.

Der Klappentext machte mich neugierig, Jugendbücher schrecken mich generell nicht ab, im Gegenteil, ich habe schon einige richtig gute gelesen – und auch der Einstieg in den Roman versprach eine interessante und originelle Geschichte. Leider hat der Roman am Ende nicht das halten können, was ich erwartet hatte.

Die Geschichte wird aus Birkes Perspektive in Ich-Form und im Präsens erzählt. Eigentlich mag ich diese Erzählform sehr gerne, man fühlt sich nah dabei. Leider verhindert es hier, dass man mehr über die Mythologie der Trilogie erfährt. Birkes Vater hält alle Informationen von seinen Töchtern fern – und somit auch vom Leser. Ich finde das sehr schade, ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht, die Welt wäre plastischer geworden. Leider wird durch das Fehlen der Informationen auch keine Spannung oder Neugier aufgebaut, jedenfalls nicht bei mir, die Geschichte bleibt dadurch einfach nur oberflächlich.

Für mich hatte der Roman eine ganze Reihe Logiklöcher. Da ich nicht spoilern möchte, nenne ich hier nur eines: Dass die Familie so manche Geheimnisse vor der Welt verbergen konnte, z. B. dass die Schwestern Drillinge sind, hatte ich mir zunächst damit erklärt, dass sie erst später an den Ort gezogen waren, an dem sie jetzt leben. Aber nein, die Mädchen wurden schon dort geboren. Sie leben zwar im Wald, gehen aber in die Schule, müssen einkaufen usw., können die Menschen wirklich nicht gemerkt haben, dass sie alle zusammen geboren wurden? Einige Jahre lang kann man sie doch unmöglich für unterschiedlich alt gehalten haben.

Dass die Geschichte immer mehr zur Liebesgeschichte mutiert,die Phantasie/Fantasy eher in den Hintergrund rückt, gefällt mir nicht. Die Zielgruppe scheint demnach „weibliche Teenager“ zu sein, aber hätten die nicht auch Freude an einem spannenden, interessanten Fantasyroman mit (wenn sie denn überhaupt sein muss) dezenter Liebesgeschichte?

Leider bleiben auch die Charaktere ziemlich blass. Am Ende hat mich kein Charakter (und die Geschichte auch nicht) so gepackt, dass ich wissen möchte, wie es weitergeht. Weitere Bände der Trilogie werde ich mir daher sparen.

Dennoch hat mich der Roman einigermaßen gut unterhalten, er lässt sich flott lesen (vor allem auch wegen der kurzen Kapitel), ist leichte Unterhaltung für zwischendurch. Von mir gibt es gerade noch 3 Sterne.