Rezension

Die Frage von Nietzsches ewiger Wiederkunft

Death. Life. Repeat. -

Death. Life. Repeat.
von Louise Finch

Bewertet mit 4 Sternen

«Death. Life. Repeat. Die ewigen Leben der Clara Hart» von Louise Finch erzählt von toxischer Männlichkeit, Gewalt gegen Frauen und dessen Verharmlosung, ungewöhnlich verpackt und aus der Sicht eines Jugendlichen, der versucht einer Zeitschleife zu entrinnen und Clara Hart, die auf einer Party stirbt, zu retten. 

„Die High School ist ein verrücktes soziales Experiment. Wir versuchen alle, einfach nur durchzukommen.“ 

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von James Spencer, der den schicksalshaften Freitag immer und immer wieder erlebt, ohne zu wissen, warum und wie er das ändern kann. Das war das Spannende an dem Buch, weil man die Entwicklung von James mitverfolgen konnte, wie er eine Version nach der anderen hinter sich lässt und versucht, die Erlebnisse zu deuten und den „Schlüssel“ zu finden, um der endlosen Wiederholung zu entkommen.

Der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig. Gleichzeitig habe ich diesen aber dadurch auch als sehr passend und glaubwürdig wahrgenommen, ebenso wie die Dialoge zwischen den Jugendlichen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich die Zielgruppe damit identifizieren kann. Eine Triggerwarnung würde ich nicht aussprechen, weil Louise Finch sich, aufgrund der Erzählperspektive, nicht in schmerzlichen Details verliert, denn vieles wird nur angedeutet. Mit dem Ende war ich sehr zufrieden. Für mich fügte sich alles zusammen und ich empfinde die Erzählperspektive als richtigen Gamechancer. Insgesamt ein unterhaltsamer Roman; ein interessantes Gedankenexperiment mit bleibendem Wert und wichtigen Ansätzen. Eignet sich gut als Schullektüre oder für Leserunden, weil der Roman sehr dazu einlädt, darüber zu reden.