Rezension

Die Regeln der Neuen Welt

Gelobtes Land - Christine Heimannsberg

Gelobtes Land
von Christine Heimannsberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Gelobtes Land - Gloov von Christine Heimannsberg erschien am 26.02.19 im Verlag MBS

Das Cover fällt auf in Signalfarbe Rot und passt hervorragend zu Teil 1.

Lore, ihr Bruder Jame, Sim und Jul haben es hinter die Mauer geschafft. Die Neue Welt hat sie aufgenommen, sie beschert den Flüchtlingen eine Welt mit gewöhnungsbedürftigen Regeln. In Vorträgen wird ihnen von Gleichberechtigung und Liebe erzählt. Liebe die allumfassend ist, auch gegenüber Tieren und der Natur, sie soll nicht einengen. Die Anpassung an die Regeln, der Neuen Welt, fallen besonders Sim und Jame sehr schwer, so kommt ers zu einem folgenschweren Zwischenfall. Jetzt offenbart sich was es heißt, gegen die Regeln zu verstoßen. Lore gerät zunehmend zwischen die Fronten und Jul blickt hinter die Kulissen.........

Die Geschichte setzt unmittelbar an Teil 1 an. Nach wenigen Sätzen, schafft es die Autorin den Leser, mitten ins Geschehen zu ziehen. In diesem Teil geht es etwas gemächlicher zu, denn die Protagonisten sind nicht mehr auf der Flucht. Sie befinden sich in einer Auffang – und Eingewöhnungsstation, hier werden sie mit den Regeln der Neuen Welt vertraut gemacht. Die Geschwister und Freunde lernen sehr schnell nur wer sich anpasst bekommt ein Bleiberecht. Christine Heimannsberg beschreibt diese Neue Welt sehr detailliert und bildlich, die Parallelen in die die reale Welt, mit der derzeitigen Flüchtlingssituation, sind fast greifbar. Migranten in Auffanglagern, neue Regeln und Ablehnung der Bevölkerung. gibt es auch in der Neuen Welt. Der Plot ist von Christine Heimannsberg sehr glaubwürdig aufgebaut. Die Neue Welt und ihre Werte sind sehr realistisch dargestellt. Die Autorin hat die Spannung stetig ansteigen lassen, die Neue Welt reflektiert und deren Schwächen aufgezeigt, das Paradies entpuppt sich mehr als Albtraum.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig zu lesen, ihre bildhafte Sprache beschreibt sehr detailliert. Erzählt wird die Geschichte in wechselnder Ich – Perspektive, so bekommt der Leser einen guten Einblick in deren Gedanken und Gefühle. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und entwickeln sich weiter. Die neu hinzugekommenen Charaktere sind teils nur schwach beleuchtet, zum Teil werden sie vermutlich im dritten Teil mehr Raum einnehmen. Der Fokus ist und bleibt weiterhin auf Lore gerichtet.

Fazit: Christine Heimannsberg konnte mich mit dem 2. Teil ihrer Dystopie begeistern. Mir hat das Setting und der Plot sehr gut gefallen, die Darstellung der Werte der Neuen Welt und deren Schwächen wurden sehr realistisch aufgezeigt. Ich gebe meine Leseempfehlung, sehr gut eignet sich die Geschichte für Fans von Dystopien. Ich warte nun gespannt auf Teil 3.