Rezension

Die Sonnenschwester: New York trifft Kenia

Die Sonnenschwester - Lucinda Riley

Die Sonnenschwester
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Die Sonnenschwester" ist der sechste Teil der Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley. Man kann das Buch zwar separat lesen, aber um das große Ganze zu verstehen, sollte man auf jeden Fall die ersten fünf Bände kennen.

In diesem Teil geht es um Elektras Leben in New York - und ich war anfangs recht skeptisch, weil sie mir bisher am unsympathischsten war. Das Model wirkte in den ersten fünf Bänden sehr distanziert und arrogant, zeigte wenig Interesse an den Schicksalen ihrer Schwestern. Aber wer Lucinda Riley kennt, weiß, dass hinter jedem Charakter mehr steckt als nur die Fassade - und so auch in diesem Fall. Elektra macht in diesem Buch eine ziemlich schlimme Zeit durch, geht am Ende jedoch gestärkt und eine ganze Spur weiser daraus hervor. Sie entdeckt ihre soziale Verantwortung und versteht, wie oberflächlich und selbstzerstörerisch ihr Leben bisher verlaufen ist. Ihre Entwicklung fand ich schlüssig und stark, nicht zuletzt aufgrund der Hilfe ihrer neuen Freunde und ihrer Familie.

Der zweite Handlungsstrang führt uns nach Afrika und dreht sich um Cecily, deren Schicksal eng mit Elektras Vorfahren verwoben ist. Ihre Geschichte hat mich richtig gepackt - Afrika ist an sich schon ein sehr faszinierendes Land, aber noch interessanter fand ich das Verhalten der weißen Einwanderer und ihr Verhältnis den afrikanischen Ureinwohnern gegenüber. Bill war hier für mich ein ganz interessanter Charakter.

Wie immer bei den Sieben Schwestern-Romanen wird die vergangene Geschichte in mehreren Abschnitten in der Gegenwart erzählt. Der Wechsel sorgt für Abwechslung - aber zugleich auch für Frustration, denn man will natürlich wissen, wie der aktuelle Handlungsstrang weiter geht! :-) Umso schwerer, das Buch irgendwann aus der Hand zu legen.

Mein Fazit: Ich liebe die Sieben Schwestern-Reihe! Riley schreibt sehr packend, die Geschichten sind gleichzeitig emotional und informativ. In diesem Buch war ich ganz klar ein Fan der Afrika-Kapitel, während New York mir trotz aller Dramatik fast ein bisschen zu alltäglich erschien. Das exotische hat mir hier gefehlt. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und freue mich unbändig auf den geheimnisvollen Teil 7... :-)