Rezension

Die Toten von Sandhamn - ein toller Krimi

Die Toten von Sandhamn - Viveca Sten

Die Toten von Sandhamn
von Viveca Sten

Bewertet mit 4 Sternen

Dies war mein zweites Buch von der Autorin Viveca Steen und auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass mir persönlich das Buchcover (wieder) optisch sehr positiv aufgefallen ist, so dass ich das Buch sicher auch im Geschäft in die Hand genommen hätte (ich habe es gewonnen).

In dem Buch geht es zu Beginn um Lina Rosen, die abends auf dem Heimweg verschwindet. Dies ist für die kleine Insel Sandhamn ungewöhnlich. Jeder kennt jeden, man bekommt vieles bzw. eigentlich alles mit, was auf der Insel geschieht und plötzlich verschwindet ein 20-jähriges Mädchen spurlos. Die Ermittlungen verlaufen schleppend. Von Lina fehlt jede Spur und als ihre beste Freundin andeutet, dass Lina aufgrund schweren Schuldgefühlen vielleicht Selbstmord begangen haben könnte, wird der Fall nicht intensiver bearbeitet.

Zwischen den einzelnen Kapiteln wird man sehr oft zurückversetzt in die Jahre 1899 bis 1928. In diesen Kapiteln liest man über Thorwald. Von Kindesbeinen an erlebt man sein Heranwachsen, seine Entwicklung, seine Ängste und Sorgen und vorallem die Probleme mit seinem Vater. Thorwald hatte es nie leicht und als seine Schwester zur Welt kommt, die Vater´s Liebling ist, wird es zuhause für ihn und seine Mutter immer schlimmer. Anfags kann man als Leser noch keinen Zusammenhang zwischen diesen Zeitsprüngen erkennen, doch zum Ende des Buches hin wird dann klar, wie Thorwald in die Geschichte passt.

Die Ermittlungsarbeit in diesem Buch wird von Thomas Andreasson und seinen Kollegen übernommen. Andreasson geht der Fall der vermissten Lina, wie auch seinen Kollegen, sehr nahe. Als Kinder beim spielen dann einen abgetrennten menschlichen Arm finden, laufen die Ermittlungen doch wieder auf Hochtouren und nach und nach werden Familientragödien aufgedeckt und das Buch nimmt schnell Spannung auf. Die Ermittler stellen fest, dass Lina´s Verschwinden weit größere Kreise mit sich zieht, wie anfangs vermutet.

Das Buch hat sich an keiner Stelle in die Länge gezogen. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, waren zum einen, die (wieder) sehr ausdrucksstark beschriebenen Orte und Landschaften in der Geschichte und zum anderen, dass die Ermittlungsarbeit und die Menschen in diesem Buch im Vordergrund stehen und es hier nicht blutig zugeht.

Von Anfang an schafft es die Autorin, eine spannende Geschichte zu erzählen, bei der man als Leser wissen möchte, was passiert ist und wie es mit den Menschen in dem Buch weiter geht. Ein toll geschriebener, spannender Kriminalroman, den ich jederzeit weiterempfehlen würde für Leute, die gern (unblutige) Krimis lesen und eine schöne Darstellung der Landschaften mögen.

Ich habe 4 Sterne vergeben.