Rezension

Spannend und unblutig

Die Toten von Sandhamn - Viveca Sten

Die Toten von Sandhamn
von Viveca Sten

Auch Viveca Stens dritter Krimi mit dem sympathischen Ermittler Thomas Andreasson ist ein voller Erfolg.

Nora Linde, eine gute Freundin von Thomas, erfährt per Zufall, dass ihr Mann Henrik sie betrügt. Wütend will Nora ihn nie wiedersehen und fährt kurzerhand mit ihren beiden Jungen Adam und Simon auf Sandhamn, wo sie die Winterferien verbringen wollen. Beim Spielen entdecken Noras Söhne einen abgetrennten Arm. Von Nora alarmiert begibt sich Thomas Andreasson gemeinsam mit seiner Kollegin Margit auf die Ferieninsel Sandhamn. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei dem Leichenteil um den Arm eines jungen Mädchens handelt, das vergangenen Herbst auf der Insel spurlos verschwand. Ihr Name war Lina Rosén.

100 Jahre zuvor lebte auf Sandhamn ein Junge namens Thorwald, der von seinem Vater immer wieder schwer misshandelt wurde. In Zwischensequenzen erfährt der Leser nach und nach die Geschichte von Thorwalds Leben, den Misshandlungen des Vaters, der Unfähigkeit der Mutter, ihren Sohn zu schützen.

Anfangs sind die beiden Handlungsstränge - das Sandhamn der Gegenwart und die Ereignisse vor knapp 100 Jahren - für den Leser leicht verwirrend und fordern dessen konzentrierte Aufmerksamkeit. Aber im Laufe der Geschichte spinnt die Autorin die beiden Handlungen immer enger, bis schließlich Nora wieder einmal aufs Neue mit einer Mischung aus Zufall und Verstand Thomas Ermittlungen einen entscheidenden Hinweis liefert, der dazu führt, den Täter zu entlarven.

"Die Toten von Sandhamn" ist ein mehr als passender Titel für das vorliegende Buch. Gerade die Geschichte Thorwalds und das Leben, wie es vor 100 Jahren auf der idyllischen Schäreninsel Sandhamn war, machen das Buch zu dem was es ist: Nämlich meiner Meinung nach der bisher beste Krimi von Viveca Sten. Ein Buch, mit dem wohl jeder Krimiliebhaber voll auf seine Kosten kommt.