Rezension

Krimi mit viel Familiengeschichte

Die Toten von Sandhamn - Viveca Sten

Die Toten von Sandhamn
von Viveca Sten

Bewertet mit 4 Sternen

Nach „Tödlicher Mittsommer“ und „Tod im Schärengarten“ liegt nun endlich der 3. Band von Viveca Stens Krimireihe um den Ermittler Thomas Andreasson und seine Jugendfreundin Nora Linde auf Deutsch vor. In Schweden ist bereits der 4. Band erschienen. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da die einzelnen Fälle abgeschlossen sind. Die Protagonisten entwickeln sich aber natürlich von Buch zu Buch weiter, weshalb sich ein Lesen in der richtigen Reihenfolge empfiehlt.

Auf der Schäreninsel Sandhamn wird eine junge Frau, Lina, vermisst. Erst Monate später gibt es erste Hinweise, so dass Thomas Andreasson die Ermittlungen wieder aufnehmen kann. Es ist sehr spannend, seine Polizeiarbeit zu verfolgen, wobei die Autorin fast ganz ohne Blut auskommt. Auch die winterliche Atmosphäre auf der kleinen Insel kommt super zum Ausdruck.

Nicht minder spannend ist ein zweiter Erzählstrang, der im Jahr 1899 einsetzt und über das Leben von Gottfrid und seinem Sohn Thorwald berichtet. Diese Handlung wirkt fast noch bedrückender als die Handlung in der Gegenwart, da Gottfrid seine Familie tyrannisiert und Thorwald misshandelt.

Geschickt hat die Autorin die beiden Handlungsstränge ineinander verflochten, so dass sich zum Schluss der Knoten wie von allein löst. Doch vorher hat der Leser sehr viel Gelegenheit, zu rätseln, wie die beiden Erzählungen zusammenhängen könnten und wer nun wohl der Mörder von Lina ist.

Auch das Privatleben von Thomas und Nora kommt, wie schon in den Vorgängerbänden, nicht zu kurz. Über diese beiden sympathischen Protagonisten lese ich immer wieder gerne, und so freue ich mich jetzt schon auf den nächsten Band der Reihe.