Rezension

Dieses Buch hat sehr viele Längen

Die Königin von Berlin - Charlotte Roth

Die Königin von Berlin
von Charlotte Roth

Bewertet mit 2.5 Sternen

Vorab muss ich sagen, dass ich ein großer Fan von Charlotte Roth bin. Bisher habe ich jedes Buch von ihr geliebt und nur deswegen habe ich statt zwei Sternen dann doch drei vergeben.

Was ist nun anders bei diesem Buch im Vergleich zu Charlotte Roths bisherigen Büchern?
In diesem Buch geht es um eine Person, die wirklich gelebt hat, um Carola Neher.
Carola Neher war mir bisher kein Begriff, Bertold Brecht natürlich schon, mit dem sie in einer Beziehung stand.
Ich finde es gut, dass Carola Neher von Charlotte Roth als Protagonistin für dieses Buch ausgewählt wurde. Sie scheint ein durchaus spannendes Leben geführt zu haben - sie hatte eine interessante Karriere, schwierige Familienverhältnisse und eine Dreiecks-Liebesbeziehung - und trotzdem hat es Charlotte Roth meiner Meinung nach dieses Mal nicht geschafft, ihre Geschichte auch spannend rüber zu bringen. Die Geschichte hatte seeehr viele Längen, ich habe das Buch mehrmals weggelegt und habe überlegt, ob ich es überhaupt beende. Der Erzählfluss war sehr zäh.
Ein bisschen bei Laune gehalten hat mich die zweite Erzählperspektive, in der ein Mann und eine junge Bibliothekarin versuchen das Leben von Carola Neher anhand von Geschichten und alten Fotos zu konstruieren.
Diesen Erzählstrang fand ich fast interessanter als den eigentlich wichtigen, den von Carola und Bertold, und das sagt schon viel über das Buch aus.
Leider ist dieser Erzählstrang dann irgendwie auch noch zu kurz gekommen.
Ich bin also einfach nicht warm geworden mit diesem Buch und hoffe darauf, dass sich Charlotte Roth zukünftig von biographischen Romanen fern hält und ihrer Fantasie lieber wieder freien Lauf lässt