Rezension

Ein aufregender Roadtrip

Die Bücherjägerin -

Die Bücherjägerin
von Elisabeth Beer

„Die Bücherjägerin“ – übrigens hat mich hier schon der Titel und das Cover magisch angezogen – ist der äußerst gelungene Debütroman der Autorin Elisabeth Beer, die in diesem Roman ihre beiden Leidenschaften,  nämlich Büchern und Reisen verbindet. Und sie nimmt uns auf einen tollen Roadtrip, der und nach Frankreich und England führt, mit.
Der Inhalt: Sarah ist Bücherjägerin, Kartensammlerin und Restauratorin, sie liebt Manuskripte und alte Landkarten und kann generell besser mit Büchern als mit Menschen umgehen. Seit dem Tod ihrer Tante Amalia, die sie und ihre Schwester aufgezogen hat, lebt Sarah zurückgezogen in deren Kölner Villa mit dem wild sprießenden Garten. Ihre einzige Gesellschaft: die Schildkröten Bonnie und Clyde. Das ändert sich, als Benjamin, ein junger Bibliothekar aus London, vor der Tür steht. Er bittet Sarah, ihm beim Finden einer alten römischen Straßenkarte zu helfen, ein Auftrag, den Amalia kurz vor ihrem Tod angenommen hatte. Sarah zögert, und dann tut sie es doch, fährt mit Ben in seinem alten Auto einfach los, im Gepäck zwei Schildkröten, einige Atlanten und viele Fragen. So machen sie sich auf eine Reise, die sie nach Frankreich und England führt, in die Welt der Bücher und Karten, in Amalias Vergangenheit – eine Reise, die ihr Leben verändern wird.
Ach, was für ein toller Roman – noch jetzt nach Beendigung dieser interessanten Lektüre läuft das Gelesene wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Und das liegt auch an dem herausragenden Schreibstil der Autorin.Ich sehe unsere liebenswerte Protagonistin Sarah im Garten der Villa ihrer Tante sitzen und hier beginnt sie uns ihre Geschichte zu erzählen. Sarah ist in meinen Augen ein ganz besonderer Mensch, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Sarah ist etwas anderes als andere und vergräbt sich am liebsten in ihren Büchern. Und die gibt es ja in der alten Villa ihrer verstorbenen Tante Amalia genug. Ich habe den Geruch direkt in meiner Nase und sehe die zahlreichen und unzähligen Stapeln der unterschiedlichsten Bücher und Karten, die sich überall in der Villa stapeln vor mir. Und dann tritt Ben in ihr Leben und gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem letzten Teil der Tabula Peutingeriana – diese Karte ist ja wirklich beeindruckend (man sieht einen Teil, wenn man dieses Traumbuch aufklappt). Diese Reise ist wirklich aufregend und voller Überraschungen (und manchmal hatte ich auch ein Grinsen im Gesicht). Ich lerne bezaubernde Menschen, wie Jean, den französischen Antiquitätensammler und viele andere kennen. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl live dabei zu sein. Ich habe jeden Tag, den ich mit Sarah und Ben verbringen durfte genossen.
Für mich kommt dieses Lesevergnügen der Extraklasse auf meine Jahreshighlightliste.
Ich war und bin immer noch total begeistert und vergebe für diese Traumlektüre sehr gerne 5 Sterne.