Rezension

Ein Duell im Unabhängigkeitskampf der englisch-irischen Geschichte

Der Abstinent -

Der Abstinent
von Ian McGuire

Bewertet mit 4 Sternen

Der irische Constable James O’Connor soll die englische Polizei in Manchester unterstützen und in Manchester die irischen Unabhängigkeitskämpfer ausspionieren. O’Connor hat seine Frau verloren, erlag im Anschluss dem Whisky, ist inzwischen wieder trocken und nun dabei sich ein neues Leben aufzubauen. Der amerikanische Ire Stephen Doyle  wird zu seinem Gegenspieler. Es kommt zu einem Duell zwischen den Männern, an dem beide an ihre Grenzen getrieben werden. Ich fand es allerdings teilweise schwierig ihr Verhalten nachzuvollziehen.

In diesem Buch wird aber nicht nur der Kampf der beiden Männer beschrieben, sondern auch das Leben, die Armut, die Trostlosigkeit und die daraus resultierende Gewaltbereitschaft der Menschen. Die Iren kämpfen also nicht nur um ihre Unabhängigkeit, sondern auch um das Überleben. 

Bisher habe ich mich nur wenig mit der irischen Geschichte beschäftigt und etwas Hintergrundwissen wäre bestimmt von Vorteil gewesen. Aber Ian McGuire hat es geschafft mein Interesse zu wecken. Im Nachhinein fand ich den Roman trotz seiner Längen spannend und empfinde ihn als Bereicherung. Abschließend würde ich sagen: Nicht leicht zu lesen, aber trotzdem gut.