Ein fesselnder Cols Case mit persönlichem Bezug
Bewertet mit 4 Sternen
Vor über zwanzig Jahren wurden die Eltern der Hauptkommissarin Enna Andersen brutal ermordet. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Ronald Grothe beteuert von Anfang an seine Unschuld und hofft nach seiner Freilassung auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Inzwischen zweifelt auch Enna an dem Urteil des Gerichts. Sie nimmt sich drei Wochen frei, um den wahren Täter auf eigene Faust zu suchen. Eine Spur führt sie in die ehemalige Hamburger Anwaltskanzlei ihres Vaters, eine andere zu zwei Mandanten, die Ennas Vater vor Gericht verteidigt hat. Mit der Unterstützung ihrer Oldenburger Kollegen taucht Enna tief in die Vergangenheit ihrer Familie ein und bewegt sich dabei in einer für sie äußerst gefährlichen Umgebung.
Zu Beginn fand ich es eher schwierig, mich in der Geschichte mit den vielen Namen und deren Beziehungen zueinander zurecht zu finden. Das Hintergrundwissen, das man als Quereinsteiger nicht hat, fehlt hier schon ziemlich stark. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte fesselnd geschrieben. Durch die gute Teamarbeit gelingt es den Ermittlern viele Spuren zu finden, es tauchen immer neue Gesichtspunkte bzw Beweise auf. Nur im letzten Drittel hätte ich mir etwas mehr Tempo gewünscht oder eine Wendung, hier tritt die Story etwa auf der Stelle und man hat das Gefühl, dass sich nichts tut. Das Ende hat sich eigentlich mehr oder weniger angedeutet, der Grund dafür war für mich nicht erkennbar und sehr überraschend. Am Ende hatte das Buch auch noch sehr berührende und emotionale Szenen. Auf alle Fälle eine Leseempfehlung für diesen fesselnden Krimi!