Rezension

Spannende Handlung, blasse Figuren

Enna Andersen und die verlorene Zeit -

Enna Andersen und die verlorene Zeit
von Anna Johannsen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Enna Andersen, mit ihrem Team beim LKA für Cold-Case-Ermittlungen zuständig, ermittelt diesmal in eigener Sache: vor 25 Jahren wurden ihre Eltern ermordet, ein Täter wurde damals festgenommen und verurteilt. Aber Enna zweifelt inzwischen an seiner Schuld und rollt die alten Ermittlungen noch einmal auf. Dabei stößt sie in ein Wespennest…

Ein guter Krimi mit einer tatsächlich überraschenden Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet hatte. Die Ermittlungen waren spannend und schlüssig, die einzelnen Schritte, die auch mal in die Irre oder in Sackgassen führen, gut dargestellt. Vor allem die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt im Team wirken authentisch. Das Privatleben der Ermittler hat auch seinen Platz, aber hier konnte ich mich nicht gut in die Figuren einfühlen, die Szenen wirkten immer irgendwie bemüht und gestelzt.

Enna Andersen ist eine interessante, vielschichtige Figur, die gerade bei so einer Reise in die eigene Vergangenheit ganz viel Potential entfalten könnte, da ist Anna Johannsen leider etwas zurückhaltend geblieben, Enna wirkt häufig eher spröde, große Emotionen werden nicht vermittelt.

Mein Fazit: ein guter Krimi, ein durchdachter, schlüssiger Fall mit überraschender Auflösung, aber die Figuren bleiben etwas blass.