Rezension

Ein grandioses Buch

Das Geheimnis von Shadowbrook - Susan Fletcher

Das Geheimnis von Shadowbrook
von Susan Fletcher

Bewertet mit 5 Sternen

Clara leidet an der unheilbaren Glasknochenkrankheit. Der Fachbegriff dafür ist so kompliziert, dass sich in ihrer Familie dafür die Bezeichnung "Claras Knochen" etabliert hat. Erst nach Jahren kann sie das Haus verlassen und landet nach dem Tod ihrer Mutter 1941 schließlich in Gloucestshire, in dem alten Herrenhaus Shadowbrooks, wo sie ein Gewächshaus mit exotischen Pflanzen errichten und betreuen soll.

Zunächst mal zum Cover, das mich schon beim ersten Anblick in seinen Bann gezogen hat. Für mich definitiv das zauberhafteste Cover dieses Jahres.

Der Schreibstil hat mir schon in der Leseprobe gefallen. Er ist nicht nur angenehm zu lesen, sondern wird mit der Zeit auch richtig fesselnd. Selbst die thematischen Ausflüge in die Botanik machen Spaß zu lesen. Vor allem die geschaffene Atmosphäre hat dafür gesorgt, dass ich das Buch nach Claras Ankunft in Shadowbrooks nicht mehr aus der Hand legen konnte. Dadurch wird das Buch zu einer richtigen Zeitreise, eine Geschichte, in die man voll und ganz eintauchen und dabei Raum und Zeit vergessen kann.

Clara als Protagonistin ist eine ganz besondere Figur. Zum einen schon durch ihre Krankheit, die literarisch kaum behandelt wird, zum anderen durch ihre Art. Sie ist neugierig und hält sich mit ihren Fragen nicht zurück, dabei ignoriert sie wie sich Frauen zu der Zeit "zu verhalten hatten" und eckt so manches Mal an.

Das "Geheimnis" hat mich überrascht - durch und durch positiv. Ich hatte einen ruhigen Roman erwartet und dann kam plötzlich ordentlich Fahrt in die Geschichte. Außerdem hat mir die Auflösung am Ende super gefallen, denn, ohne zu viel verraten zu wollen, ist ungewöhnlich und dadurch zuvor nicht offensichtlich.

Um es kurz zu fassen: ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat und das ich nur jedem wärmstens ans Herz legen kann!