Rezension

Ein Jugendbuch Krimi mit dem man mehr über die Samen erfährt – spannender Plot wo mir dennoch einiges fehlte

RAVNA – Tod in der Arktis -

RAVNA – Tod in der Arktis
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch hat mich auf den ersten Blick angesprochen und dabei wollte ich eigentlich ein anderes in der Büchi mitnehmen. Das Cover hat mich in seinen Bann gezogen und Tod in der Arktis klang einfach nur spannend. Das Jugendbuch wurde von Elisabeth Herrmann geschrieben und ist am 01.03.2021 im cbj Verlag erschienen. Es ist in der dritten Person Singular aus der Sicht von Ravna erzählt und umfasst 457 Seiten.

 

Als Samin hat Ravna nicht viele Chancen in Norwegen einen Beruf zu ergreifen. So muss sie sich in der ersten Woche von ihrer besten Seite zeigen um eine Chance zu haben Polizistin zu werden. Doch schon an ihrem ersten Tag findet man eine Leiche und nur sie kennt den Toten. Er war der reichste Same des Ortes und viele Leute hatten einen Grund ihn zu hassen. Freunde hatte er keine, aber dafür sehr viele Feinde. Doch die Samen vertrauen der Polizei nicht und als dann auch noch der umstrittene Kommissar Rune Thor auftaucht wird es schwierig. Denn Thor hat eine schlimme Vergangenheit unter welcher er noch immer leidet und auch Ravna hat ein großes Päckchen mit sich zu tragen.

 

Gleich vorne weg möchte ich sagen was mich am Buch gestört hat. Einen halben Stern ziehe ich dem Buch ab, da es Längen hatte die es in meinen Augen nicht gebraucht hat. Einen ganzen Stern ziehe ich dafür ab das mir zu viele Fragen offengeblieben sind oder der Schluss einfach zu schnell kam. Zwischen dem Ende und dem Epilog fehlt mir noch einiges. Keine Sorge der Täter*in wird gefunden, aber es waren andere Fragen die ich ebenfalls wichtig fand wo ich keine Antworten bekam und auch nicht damit rechne im nächsten Buch welche zu bekommen.

 

Die Mischung aus Charakteren ist der Autorin mehr oder weniger gelungen. Ravna fand ich klasse wie auch Thor, mit den beiden Charakteren konnte ich gut mitfühlen und deren Handlungen verstehen. Nur die anderen Polizisten und andere Charaktere waren mir zu platt, weshalb ich noch einen halben Stern abziehe.

 

Wieso ich das Buch trotzdem empfehlen kann liegt vor allem an der Geschichte. Diese ist spannend und der Autorin gelingt es einem den kalten Norden im tiefsten Winter gut darzustellen, ich konnte mir alles gut vorstellen und hatte auch manchmal das Gefühl als ob ich die Kälte direkt wie Ravna spüren würde. Dabei würde ich wohl noch mehr leiden als sie. Auf den Täter*in kam ich einfach nicht. Es ist logisch und nachvollziehbar, es sind in der Hinsicht keine Fragen offengeblieben, schon allein deswegen lohnt sich die Geschichte. Doch das ganz große Plus in meinen Augen ist die Tatsache, dass ich mehr über die Samen lernen dürfte. Dieses Wissen hat die Autorin wunderbar in die Geschichte einfließen lassen. Wenn einem jedoch Mystik stört, sollte man wohl eher einen Bogen um das Buch machen. Denn es gibt schon einige mystische Szenen bei denen ich mir gerne gewünscht hätte zu erfahren ob Ravna sich das nur vorstellt oder ob es wirklich so ist. Wer zudem auf eine kleine Liebesgeschichte oder mehr hofft, wird hier enttäuscht werden.

 

Es ist ein gutes Jugendbuch aus dem Krimigenre wo jedoch klar das besondere der spannende Fall, der sehr tragische Hintergrundgeschichten hat, wie auch das Wissen über die Samen.