Rezension

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Ein Roman - kein Krimi

Tanz der Tarantel - Kirsten Wulf

Tanz der Tarantel
von Kirsten Wulf

Bewertet mit 4 Sternen

Elena stammt aus Hamburg und lebt nach ihrer Scheidung mit ihrem Sohn in Italien bei ihrem Onkel Gigi. Fasziniert genießt sie das italienische „dolce vita“ und lernt viel über Sagen und Bräuche. So erfährt sie, dass die Pizzica Musik besessene Frauen vom Biss der Tarantel zu heilen scheint.

Elena lernt den Musiker Nicola kennen, der mit seiner Band ein gefeierter Star ist und nun auf einem Fest zu Ehren der Bräuche auftreten soll. Eine mysteriöse SMS lockt Elena morgens in eine kleine Kirche, aber anstatt Nicola dort zu treffen, stolpert sie über seine Leiche und wird prompt des Mordes verdächtigt. Ein Grund mehr sich selbst um die Ermittlungen zu kümmern und den wahren Täter zu finden, denkt sich Elena und begibt sich auf die Suche nach Nicolas Mörder.

Die Charaktere überzeugen mit Lebendigkeit und wirken sehr „normal“ in der von Kirsten Wulf wunderbar beschriebenen italienischen Umgebung. Besonders gut gefällt mir, dass ich Urlaub in Italien machen konnte, ohne zu verreisen. Apulien wird von der Autorin sehr anschaulich beschrieben und das italienische Lebensgefühl vermittelt immer wieder eine Auszeit vom deutschen Schmuddelwetter und Alltagssorgen.ehr gut haben mir auch die doch sehr zahlreichen italienischen Begriffe erfreut, Fernweh nach Süditalien stellte sich ein und nebenbei wurden meine italienischen Sprachkenntnisse aufpoliert.

Komplett fehlt der Geschichte die Spannung, die trotzt einer stimmigen Story nicht aufkommt. Zwar wird der Leser mit unerwarteten Wendung überrascht, aber ein Krimi im klassischen Sinne, sollte doch mehr bieten. Miträtseln wer der Täter war und warum Nicola sterben musste – dieses Gefühl kam bei mir zu keiner Zeit des Lesens auf. Alles in allem wirkt die Geschichte sehr ruhig und schaukelt im seichten Fahrtwasser voran, ohne mitzureißen und atemlos weiterlesen zu wollen.

Bei diesem doch sehr leicht und flüssig zu lesenden Buch handelt es sich um einen Roman, mit leichten kriminalistischen Elementen, die aber zu vernachlässigend sind.