Rezension

Ein Apulien-Krimi

Tanz der Tarantel - Kirsten Wulf

Tanz der Tarantel
von Kirsten Wulf

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Apulien-Krimi

Das Buch lässt sich flott lesen. Die Erzählperspektive wechselt, ist häufig bei Elena Eschenburg, die Hamburger Journalistin, die sich gerade in Apulien niedergelassen hat, um ein neues Leben zu beginnen, aber auch immer wieder bei anderen Charakteren. Dadurch hat man als Leser immer wieder andere Sichtweisen auf die Geschehnisse. Die Handlung bleibt spannend und liefert bis zum Schluss interessante Wendungen. Details verrate ich natürlich nicht, nenne nur ein Stichwort: Una tarantata-Der Tanz der Tarantel.
An dieser Stelle muss ich allerdings noch einen Kritikpunkt anbringen. Für meinen Geschmack passierte auf den 343 Seiten fast schon ein wenig zu viel, mir wäre es lieber gewesen, wenn man einigen Handlungspunkten mehr Raum gegeben hätte. Aber für kurzweilige Unterhaltung ist bei diesem Buch auf jeden Fall gesorgt. Ein durchweg spannender Krimi mit einem interessanten, tiefgründigen Hintergrund. Der Krimi ist keineswegs reißerisch, er trieft auch nicht vor Blut. Aber man spürt die Bedrohung, zunächst unterschwellig, dann immer offener. Es ist unser normaler Alltag, der die Gefahren, die unterschiedlichen Machtstrukturen in unserer Gesellschaft und ihre negativen Auswirkungen auf das Individuum überdeckt. Das macht die Geschichte so glaubwürdig. Überdies deutet die Autorin viele Tatsachen nur an, und es bleibt dem Leser überlassen, sich die Dinge weiter auszumalen.

Es ist ein wirklich erfrischender, bodenständiger Krimi, dessen Stoff gut recherchiert ist. Auch scheint der Autorin dieses Thema sehr wichtig zu sein. Atmosphärisch, sinnlich, spannend –ein Sommerkrimi aus Italien. Im wahrsten Sinn des Wortes.......liebe Leser es prickelt und knistered.

Der Leser muss mit vielen Überraschungen rechnen; denn wieder einmal stellt sich heraus, dass nichts so ist wie es zunächst scheint...Die beste Neuerscheinung seit langem mit einem liebenswerten, ungewöhnlichen Ermittlerpaar bei seinem ersten Fall...........hoffentlich gibts einen Nächsten.