Spannung mit italienischem Flair
Bewertet mit 4.5 Sternen
Die Fotojournalistin Elena ist mit ihrem Sohn Ben zu ihrem Onkel Gigi nach Lecce, einer kleinen Stadt in Apulien, geflohen, nachdem sie an ihrem 40. Geburtstag ihren Mann mit seiner Chefsekretärin erwischt hat. Inzwischen haben sich beide gut eingelebt, Elena hat eine Beziehung mit dem 30jährigen Künstler Michele. Da entdeckt sie das "Fest der Tarantal" und die dazugehörige aufpeitschende Tamburinmusik, mit der von der Tarantel gebissene Frauen geheilt wurden. Besonders Nicola beherrscht , wie schon sein Vater, diese Pizzica genannte Musik meisterhaft.Elena will mit Genehmigung ihrer deutschen Chefin eine Fotoreportage von ihm machen. Nach einer verpassten Verabredung bestellt Nicola Elena per SMS schon morgens um 5.30 in die Kapelle des Schutzheiligen des Festes, Elena findet aber dort nur seine Leiche vor. So der spannende Anfang dieses Romans. Nach und nach wird erzählt, wie Elena und Nicola sich kennenlernten,auch wie Elenas Kontakte zur Nicola gegründeten Band "Lu Ientu", die langsam Berühmtheit erlangte,und zu Nicolas Familie, Eltern und Bruder Massimo,sich entwickelten, wird in Rückblenden erzählt. Der ermittelnde Commisario ist wegen einer Zeugenaussage in einem Mafiaprozess in Mailand und versucht von dort aus durch Anrufe ins Geschehen einzugreifen. Doch auch Elena sucht nach Antworten.und bringt dadurch sich und ihren Sohn in Gefahr. Langsam werden immer mehr mögliche Mordmotive, Eifersucht, Rache , auch handfeste finanzielle Interessen offensichtlich.
Das Ganze wird mit starkem italienischem Flair geschildert, die Pizzica-Musik, die Hitze, die Spezilitäten der Gegend, alles wird einbezogen so dass man fast die Atmosphäre des Sommers in Apulien spüren kann. Die Charaktere sind liebevoll detailliert geschildert, auch die Spannung kommt nicht zu kurz besonders gegen Ende, als der Commisario nach Lecce kommt, wird das Tempo rasanter.
Für mich ein empfehlenswertes Buch, Spannung mit italienischem Urlaubsflair.