Rezension

Ein schöner Liebesroman mit ernsten Elementen.

Almost - Anne Eliot

Almost
von Anne Eliot

Als ich gesehen habe, dass diese Geschichte bei dtv erscheint, wollte ich sie unbedingt lesen. Egal, wie lange ich versucht habe drum herum zu schleichen, letztendlich musste ich mein Glück bei einem Gewinnspiel versuchen.

Jess ist einem schnell sympathisch und mal eine ganz schön freche Protagonistin. Sie schützt sich durch die Kommentare und die Blicke, die sie anderen entgegenwirft, doch Gray verscheucht sie damit nicht so leicht. Schnell fällt auf, dass Jess zwar tough, aber nicht undurchdringbar ist und ihre Fassade beginnt zu bröckeln. Ihr Geheimnis und ihre Vergangenheit setzen ihr extrem zu und es war traurig und aufregend zu beobachten, wie eines zum anderen führt.

Gray schafft es, Jess dazu zu bringen mit ihm zu reden, mit ihm Zeit zu verbringen und sie, genauso wie den Leser, voll und ganz von sich zu überzeugen. Er ist der perfekte Freund, der perfekte Typ und er weiß mehr über Jess, als er anfangs zugibt. Besonders spannend war es, aus der Sicht beider Protagonisten zu lesen, die sich immer wieder abgewechselt haben. Es wirkte nie so, als würde einer der beiden zu lange erzählen und es kam immer das, was gerade wichtig war.

Die Geschichte der beiden ist total tragisch, traurig, emotional und berührend. Ich persönlich habe mich viel zu oft dabei erwischt, wie ich Gray oder Jess verflucht habe, weil sie nicht den nächsten Schritt gehen oder durch ihre Abmachung einfach Angst vor etwas haben. Gleichzeitig gab es Momente, in denen Gray kurz davor war, Jess die Wahrheit zu sagen und immer wieder kam etwas dazwischen.

An sich war die Story wirklich packend und spannend und obwohl, sie mich nicht immer dauerhaft gepackt hat, war es besonders interessant zu beobachten, wie Jess nach und nach ihre Erinnerungen zurückbekommt. Obwohl sie es nicht weiß, scheint Gray der Auslöser dafür zu sein und es ist einfach toll, wie eines zum anderen führt und wie die Beziehung der beiden tatsächlich, nicht nur gespielt, wächst.

Interessant waren natürlich auch die Nebencharaktere. Jess Eltern spielen eine wichtige Rolle und kommen immer und immer wieder vor. Oft haben sie mich tatsächlich etwas genervt, wobei es meistens die Art war, auf die Eltern ihre Kinder nerven. Man übernimmt automatisch Jess Ängste und Sorgen. Dann gab es noch Mr Williams, der ebenfalls wichtig war und dann kamen noch Michelle und Corey, sowie Kika hinzu, die ich alle total ins Herz geschlossen habe.

 

Fazit:

Das Buch ist ein toller Liebesroman, der ein ernstes Thema behandelt, das absolut glaubhaft rüberkommt. Es war wahnsinnig schön zu sehen, wie Gray und Jess sich immer näher kommen und es selbst nicht merken. Und als sie es merken sind sie zu schüchtern es zu zeigen. All die Details in diesem Buch sind toll und die Verknüpfungen einzelner Personen und Gegebenheiten wahnsinnig gut durchdacht. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und musste gleichzeitig mit Jess mitleiden, für das, was sie durchmachen musste und was sie so lange verdrängt hat. Mit Gray kommen Erinnerungen wieder und womöglich lässt sich so auch mit dem Thema abschließen ;) Ich fand es einfach schön, wie die Nebencharaktere mit in die Geschichte eingeflossen sind, wie ein Praktikum, das mal was ganz anderes war, einfach mit reinkam und wie eine Begegnung zu so viel mehr wurde. Ein schönes Buch, bei dem es nur dafür Abzug gibt, dass ich nicht immer das Bedürfnis hatte, weiterzulesen. 4,5 Leseschmetterlinge!