Rezension

Ein sehr spannendes Erstlingswerk, das gekonnt mit einem ernsten Thema umgeht

Wie der Vater, so der Tod - Tracy Bilen

Wie der Vater, so der Tod
von Tracy Bilen

Äußeres Erscheinungsbild:
Sowohl Cover als auch Titel finde ich sehr gut.
Das Cover kontrastiert zwischen den (fröhlichen) hellen gelben Blumen und dem düsteren Bild. Das Mädchen sieht zwar nicht so aus wie Sara, aber die Verzweiflung und Trauer drückt es sehr gut aus. Auch der verdorrte Boden auf dem Cover und auch inne macht das deutlich.
Der Titel klingt spannend und gefährlich und bezieht sich auf den Vater. Gefällt mir.

Eigene Meinung:
Das Buch habe ich für eine Leserunde auf Lovely Books gewonnen. Dies war meine erste, doch schon von Anfang an wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Ich bin zwar überhaupt kein Thriller Fan, doch Klappentext, Cover und Titel sagten mir einfach zu. Zudem steckt hinter dieser Geschichte nicht der übliche Thriller Kram, sonder persönliche, familiäre Probleme. Da ich selber einige schwerwiegende Probleme mit meiner Vater habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen.

Die Idee finde ich also sehr gelungen. Es ist ein Thema, dass sehr ernst ist und einfach unter die Haut geht.

Die Handlung beginnt mittendrin. Mutter und Tochter wollen den Vater verlassen. Alles vorher Geschehene, so auch der Grund für diesen Auzug, bleiben unklar. Doch das ist gut so, ich wollte gleich immer wissen was passiert. Die Angst, die Sara die ganze Zeit im Nacken sitzt habe ich auch ich die ganze Zeit gespürt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
In diese Handlung, die gerade passiert, sind auch immer mal kleine Einschübe, die erklären, warum der Vater so geworden ist wie er ist und vor allem auch, was mit dem Bruder Matt passiert ist.

Der Schreibstil ist sehr packend und spannend. Gekonnt baut die Autorin Stilmittel ein, die das Geschehen noch lebhafter und furchteinflößender machen. Denn für mich sind nicht die phantastischen Sachen, die einem zwar Schauer über den Rücken jagen, wirklich Angst einflößend, sondern die Dinge, die teilweise genau so passieren. Und es gibt nun einmal genug Familien, die so ein Schicksal wie Sara und ihre Mum haben.
Die ganze Zeit über ist Spannung vorhanden, die dann zum Ende hin in einem Knall endet. Was musste ich an mich halten um nicht an den Nägeln zu kauen.

Sara ist ein Hauptcharakter den man einfach mögen muss. Sie ist anfangs das liebe, brave, süße Mädchen, doch es wird von Anfang an klar, dass sie sehr stark ist. Das muss sie in ihrer Situation sicher auch sein. Durch die Erzählung in der Ich-Form und auch, dass Tracy viele ihrer Gedanken mit uns teilt erfahren wir ihre Angst. Man möchte ihr helfen und wenn es ihr schlecht geht, dann fühlte ich mich auch mies.
Und Alex ist der Typ Junge, der absolut charmant ist und dich verzückt und einfach auch immer für dich da ist, aber der auch so einen kleinen Hauch Bad Boy mit sich trägt. Eine sehr gefährliche Kombination, denn solche Jungs kann man nur lieben.
Zach ist loyal, süß und er kümmert sich sehr rührend um die Schwester seines toten besten Freundes. So einen Freund möchte ich auch haben.

Die Beziehung zwischen Sara und Alex ist so süß. Sie ist so frisch und zerbrechlich, dass ich Sara gut verstehen konnte, dass sie ihn nicht in ihre Probleme mit hinein ziehen will.

Im Ende präsentiert uns Bilen viele ungeahnte Wendungen und offenbart uns die Vergangenheit, die sie Stück für Stück offenlegte. Es ist wahrscheinlich das positivste Ende das hier möglich ist, doch auch es werden Narben bei den Protagonisten bleiben.

Fazit:
Ein unheimlich spannend geschriebenes Erstlingswerk, das mit einer starken Protagonistin und einer aufkeimenden Liebe glänzen kann. Es geht sehr gut mit einem so ernsten Thema um und sollte auch von denen gelesenen werden, die es eigentlich nichts mit Thrillern am Hut haben.