Rezension

Gewaltig und beängstigend

Wie der Vater, so der Tod - Tracy Bilen

Wie der Vater, so der Tod
von Tracy Bilen

Bewertet mit 4 Sternen

"Wie der Vater so der Tod" ist ein brillanter Thriller, der von Anfang an Fahrt aufnimmt um in einem gewaltigen Showdown sein Ende findet. Tracy Bilen spielt mit den tiefsten Ängsten der Hauptprotagonistin Sara und nimmt uns dabei mit in die Abgründe der menschlichen Psyche. Das Buch besticht durch ein wunderschönes Cover, welches uns aber nur Schönheit vorgaukelt, denn im Buch begegnet uns nur Wahnsinn, dem sich Sara stellen muss.
Sara und ihre Mutter haben vor zu fliehen, denn Saras Vater ist gewalttätig und sie wollen ein Leben ohne Angst und Gewalt beginnen, aber am Tag der für die Flucht geplant wurde, erscheint Saras Mutter nicht. Ihr Vater erzählt etwas von einer Dienstreise, aber alles spricht gegen ihn und Sara bekommt große Zweifel an seinen Aussagen. Ihre größte Angst ist, das ihre Mutter tot ist und sie beginnt Nachforschungen anzustellen. Natürlich ist sie dabei auf Hilfe angewiesen und nur Zach ihr bester Freund weiß, was in ihrer Familie tatsächlich geschieht. Alex, der Junge in den Sara sich verliebt hat kennt die schlimme Wahrheit nicht, wird aber zum Ende hin mein persönlicher Held in dieser Geschichte.
Wir erfahren nach und nach, was dazu geführt hat, warum Saras Vater durchgedreht ist und warum er nicht mehr als Cop arbeitet. Oft sind Thriller oberflächlich und gehen nicht in die Tiefe, aber bei "Wie der Vater so der Tod" treten wir ein in menschliche Abgründe, auch wenn mir so ein Verhalten eher unbehaglich ist, zeige ich doch ein klein wenig Verständnis für die Situation in der sich die Familie befindet. Wenn nicht alles totgeschwiegen worden wäre, bzw. die Familie sich Hilfe geholt hätte, wären viele Dinge vielleicht ganz anders verlaufen, obwohl wir dann wahrscheinlich einen wirklich langweiligen Thriller zu lesen bekommen hätten. So konnte ich das Buch recht zufrieden zuklappen und meine Erwartungen wurden erfüllt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für "Wie der Vater so der Tod", denn mir hat die Story rund um Sara gut gefallen, auch wenn es eine Story war, die an den Haaren herbeigezogen worden ist, hätte es sich genauso abspielen können, denn wie schnell man dem Wahnsinn verfallen kann, zeigt Saras Vater auf und wir dürfen Sara einige Tage dabei begleiten, wie sie Rückblicke einflicht oder eben auch versucht ein ganz normales Leben zu führen und ihrem Vater dabei so gut es geht aus dem Weg zu gehen, immer mit der Frage "Wann kommt Mum um mich zu holen?"