Rezension

Ein toller auftakt

Lehrerkind - Bastian Bielendorfer

Lehrerkind
von Bastian Bielendorfer

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Was wird aus einem Menschen, wenn Mama und Papa Lehrer an der eigenen Schule sind - und somit an jedem Tag im jahr elternsprechtag ist, die Mitschüler einem zum Daueropfer ernennen und es bei den Bundesjugendspielen nicht einmal für eine teilnehmerurkunde reicht? Genau: Er wird selbst Lehrer! Mit gnadenloser Selbstironie schildert Bastian Bielendorfer, wie er der pädagogischen Sippenhaft zu entrinnen versucht, und verrät daei, welche zarte Seele sich unter so manchem grob gehäckelten Mathelehrerpullover verbirgt.

Beste Textstellen:

Seite 86 + 87:

Nebenbei sprachen Jutta und Arnold ein Deutsch, bei dem Bastian Sick spontan eine Badewanne vollgekotzt hätte.

...

"Mach dat Geplärre aus, sonst hat den Arsch aber Kirmes, Timo!"

Seite 109:

Es ist wohl nicht nötig, zu erwähnen, dass die wirklichkeit etwas anders aussah. Mit der grazie einer Pofalte rannte ich schreiend auf die rechstange zu, griff an ihr vorbei und versenkte sie tief in meinem Speckbauch. Ich drehte mich einmal um die eigenen Achse, ließ genau am unteren Scheitelpunkt der stange los und fiel wie ein nasser Sack auf die Betonplatte unter mir. Dann furzte ich einmal laut, bevor ich die Besinnung verlor.
Germany twelve points!

Seite 127:

Plötzlich erschallte neben und ein lautes Klatschen. Moritz Piepenkötter hatte es gewagt, war ins Ungewisse gesprungen und nun unter einer Decke aus blauem Wasser verschwunden.
Als er auftauchte, brachen meine Mitschüler in frenetischen Jubel aus, Moritz grinste, als wäre er gerade zum kanzler gewählt worden, und selbst frau Morrig, wahrscheinlich von mir ein bisschen bräsig geredet, rang sich ein kleines Lächeln ab.
Leider hatte Moritz seinen neuen Mut nicht seinem Schließmuskel mitgeteil, kurz nachdem sein Kopf aus den blauen Beton hervorschoss, tauchte neben ihm sein persönliches Milky Way auf. geräuschlos und braun glitt das Stück lendentorf am Beckenrand vorbei, passierte ein paar Seniorenschädel, die angeekelt untertauchten und verschwand in einer Fliterritze. Moritz hatte vor glückseligkeit ins Becken geschissen.

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist klasse. man kann das Buch ohne Probleme lesen.

Bastian erzählt von seiner Kindheit als Lehrerkind. Seine Mutter unterrichtet als Grundschulelehrerin - natürlich ist auch Bastian in diese grundschule gegangen - und sein Vater ist Lehrer am Gymnasium, welches Bastian später auch besuchte. Seine Mitschüler machten in deswegen zum Opfer. Er hatte keine Freunde und watr zudem auch noch eine Niete im Sportunterricht.

Bastian schreibt darüber, was mit seiner Schultüte passierte, vom Unterricht, wie er schikaniert wurde, von unterschiedlichen Lehretypen ect. Allerdings mit so einer Portion Humor und Selbstironie, das beim lesen kein augetrocken bleibt.

Für mich folgen die 304 Seiten einfach nur so dahin und ich habe das Buch in wenigen Stunden ausgelesen.