Rezension

Braucht kein Mensch

Lehrerkind - Bastian Bielendorfer

Lehrerkind
von Bastian Bielendorfer

Bewertet mit 1 Sternen

Mein Leben unter dem Rotstift >>Liebe Kinder, das ist euer neuer Mitschüler Bastian, der Sohn eures Deutschlehrers<<, stellte mich unser Klassenlehrer vor. Übersetzt bedeutete das allerdings: >>Liebe Kinder, dieser dicke Junge, der Missing Link zwischen Knabenbusen und Herrentorte, ist der neue Spitzel des Lehrerzimmers. Wir haben ihn vorsorglich mit einem T-Shirt ausgestattet, auf dem das Wort >>Opfer<< in Neonfarben aufgedruckt ist, damit ihr ihn auch bei schlechten Lichtverhältnissen zukünftig vermöbeln könnt.<< Lusche, Mädchen, Spion ... ich hatte verschissen.

Ich habe selten ein Buch als so unnötig erlebt, wie dieses hier. Würde ich nicht alle Bücher, die ich angefangen habe aus Prinzip fertig lesen, wäre das Buch schon nach dem ersten Kapitel in den Bücherschrank gewandert, auf das es da ewig versauere.

Es gibt mehrere Bereiche, die mich besonders stören, abgesehen davon, dass dieses Buch unfassbar belanglos ist und sich großteils ausgedacht anhört. Wie der Teaser schon auszugsweise zeigt, neigt der Autor dazu sehr häufig hervorzuheben, dass er als Kind dicker als der Durchschnitt war und wir im kompletten Buch nicht müde, dies immer wieder sehr ausführlich hervorzuheben. Anfangs ist das nur sehr irritierend, warum man so über sein jüngeres Ich spricht, aber es fängt auch sehr schnell an einfach nur unglaublich zu nerven.

Der zweite Punkt sind seine mehr als merkwürdigen Metaphern, die er gerne irgendwie Fäkalienbehaftet für alles mögliche verwendet, was schon nach dem zweiten Mal nervt und den Eindruck vermittelt er sei 12.

Insgesamt rate ich deutlich davon ab das Buch in die Hand zu nehmen. Es ist eine absolute Zeit- und Papierverschwendung.