Rezension

Ein toller Roman, aber mit düsteren Einblicken in Kriegseinsätze

Das Lied der Wölfe -

Das Lied der Wölfe
von Rena Fischer

Bewertet mit 4 Sternen

Kaya arbeitet als deutsche Biologin an der Wiederansiedlung von Wölfen. Durch ihr Projekt bekommt sie die Möglichkeit in Schottland den Milliardär Alistair McKinley bei seinem Wolfsprojekt zu unterstützen. Dort angekommen erwartet sie einiges an Überraschungen, unter anderem der Alastairs Sohn Nevis. Der attraktive Ex-Elitesoldat ist allerdings abweisend, und lässt nicht erahnen wie stark traumatisiert er von seinen Einsätzen ist. Zwangsläufig kommen sie sich jedoch durch das Wolfsprojekt näher und Kaya muss feststellen, dass die Familie noch ein großes Geheimnis birgt.

Schottland ist ein unglaublich tolles Setting für die Ansiedlung der Wölfe. Die Autorin hat sehr viel Arbeit in die Recherche bezüglich der Wölfe, und auch der Auswirkungen der PTBS gesteckt. Nevis Flashbacks von seiner Zeit im Krieg sind teilweise sehr heftig und lebendig dargestellt, leider haben mir die Szenen an manchen Stellen etwas den Spaß am Lesen genommen. Es passt aber schon in die Geschichte rein, da die Perspektiven sich zwischen Kaya und Nevis abwechseln. Daher ergibt sich ein realistisches Bild ihres Lebens. Die Charaktere sind wirklich toll ausgearbeitet und sympathisch. Aus Nevis Sicht lernen wir auch seine Freunde kennen, die auch mit der Kriegszeit zu kämpfen haben und jeweils anders damit umgehen. Auch die Nebenfiguren haben mir sehr gut gefallen, auch wenn ihr Auftauchen manchmal sehr plötzlich kam. Manche Zeitsprünge haben mich beim Lesen kurz stocken lassen, aber man findet sich dann schnell wieder in die Erzählung ein. Der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass man richtig schön in die Geschichte eintauchen kann.

Ein toller, aber vor allem durch die PTBS auch anspruchsvoller, Roman.