Rezension

So viel mehr als nur ein Liebesroman

Das Lied der Wölfe -

Das Lied der Wölfe
von Rena Fischer

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext: „Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus in den Highlands trifft sie auch auf den verschlossenen Nevis, Alistairs attraktiven Sohn, mit Augen wie das Sturmgraublau des schottischen Himmels. Der verwundete Ex-Elitesoldat soll sich von seinen schweren Kriegsverletzungen erholen. Doch er verweigert die Therapie und torpediert das Wolfsprojekt, wo er nur kann. Kaya ist wütend und fasziniert zugleich, ohne das tragische Ausmaß seines Zustands zu ahnen. Eine Zusammenarbeit mit Nevis endet katastrophal. Erst als sich beide ihrer Vergangenheit stellen, können sie ihre Liebe und ihre Zukunft retten.“

 

Zum Inhalt: Man kann sich vorstellen, dass die Schotten, die ja doch für ihre Schafzucht bekannt sind, nicht begeistert sind, dass Wölfe wieder ausgewildert werden sollen. Auf so eine Idee kann eigentlich nur ein Milliardär mit viel Land kommen. Aber Alistair MacKinley treibt sein Vorhaben mit viel Energie und noch mehr Geld voran. Er engagiert dafür sogar die deutsche Wolfsexpertin Kaya, die sie schon in Deutschland mit dem Projekt der Auswilderung von Wölfen beschäftigt hat, sie soll die breite Landbevölkerung überzeugen. In Schottland angekommen, erfährt Kaya, dass sie nicht nur die Bevölkerung sondern auch den Sohn von Alistair überzeugen soll. Nevis ist ihr ein Rätsel: eigenbrötlerisch, unfreundlich, unhöflich auf der einen Seite und doch auch witzig, intelligent und faszinierend auf der anderen. Was verbirgt sich in ihm? Langsam erkennt Kaya, dass Nevis mit den Folgen eines Kriegseinsatzes zu kämpfen hat, bei dem er nicht nur schwere Verletzungen davontrug. Doch auch Kaya wurde in der Vergangenheit verletzt und muss erst wieder lernen zu vertrauen.

 

Meine Meinung: „Das Lied der Wölfe“ ist nicht nur eine „einfache“ Liebesgeschichte mit zwei verletzten Herzen. Man erfährt überraschende Einblicke in die Welt der Wölfe, in die Problematik der Auswilderung, über das Ökosystem und die Tiere an sich. Außerdem widmet sich das Buch sehr anschaulich den Symptomen von PTBS und dem schwierigen Kampf aus diesem Strudel rauszukommen. Diese Punkte sind sehr emotional und gut in die Rahmenhandlung der Liebesgeschichte eingebaut, so dass diese nicht nur spannend und eben emotional, sondern auch informativ und wirklich packend ist. Erzählt wird übrigens abwechselnd von Kaya und Nevis in der Ich-Form, die ersten zwei, drei Kapitel tat ich mich mit dem Wechsel noch etwas schwer, da die Kapitel, nicht mit dem Namen des Erzählers, wie bei so vielen anderen Romanen gekennzeichnet sind, aber nach kurzer Zeit erkennt man den Erzähler sofort und weiß wer von den beiden dran ist.

 

Mein Fazit: Ich wurde von diesem Buch so richtig positiv überrascht! Nach dem Klappentext habe ich eigentlich eine kurzweilige Liebesgeschichte vor schöner Kulisse und mit netter Nebenhandlung erwartet und habe einen tiefgreifenden und emotional packenden Roman mit durchaus dunklen Seiten erhalten.

 

Ich danke dem dtv Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.