Ein tolles Buch, das in die Zukunft reist und uns zeigen kann, wie vernichtend der Mensch eigentlich ist.
Ein wirklich fesselndes Buch vom Anfang bis zum Ende und weit darüber hinaus. Die Autorin schafft es mich zu halten, obwohl ich am Anfang schwer reinkam. Das legte sich allerdings recht schnell und ich wollte das Buch nicht mehr weglegen. Die kurzen Kapitel ermöglichten es mir, auch zwischendurch immer mal wieder das Buch aufschlagen zu können, was zur Folge hatte, das es nicht lange reichte. Nun gut, das ist ja auch eine Auszeichnung, nicht war?
Frau Bick schreibt mit einem flüssigen Schreibstil, der sich flott runterlesen lässt. Ein Spannungsbogen entsteht spätestens beim Nuklearunfall, bis dahin hat man Gelegenheit zwei der Protagonisten kennenzulernen. Aber dann hält es das ganze Buch durch. Erst war ich skeptisch und ich war versucht, das Buch nicht zu mögen, aber schlussentlich, hab ich richtig entschieden und das Buch hat mich begeistert. Gerade weil beim Lesen immer so ein aufgeregtes Kribbeln entstand, was nun passieren könnte. Es wird viel erzählt, aber die Autorin erschlägt ein damit nicht. Man lernt die Menschen, Ungeheuer und die Landschaft kennen und zeichnet einem ein tolles Kopfkino.
Allerdings weiß ich nicht, ob es für jeden so gut ist. Manches mal wird es doch detailiert, obwohl es nie richtig eklig und gruselig wird. Ilsa J. Bick schafft es, kurz vorher die Kurve zu bekommen und dennoch ein Bild zu schaffen. Die Altersempfehlung von 14-17 Jahren ist also in Ordnung.
Die Figuren finde ich sehr interessant gestaltet. Alex mag ich, ebenso Tom und irgendwie Chris. Bei Elli hatte ich Schwierigkeiten. Sie ist noch so jung und kommt einfach zu erwachsen rüber. Zu zickig. Obwohl ihre Umstände nicht einfach sind. Später aber, mag ich sie auch und ich komme mit ihr klar. Alex hat abgeschlossen. Mit 17 und einen Gehirntumor hat sie keine großen Erwartungen mehr vom Leben. Selbstbewusst und mutig, ja irgendwie rebellisch tritt sie auf. Selbst mit ihrer Gabe, die sie nach dem Ereignis bekommt, geht sie coll um und lernt auch schnell, das es etwas besonderes ist. Die Entscheidung Chris oder Tom scheint sie zu zerreißen, aber die Zeit vergeht und nichts passiert. Tom ist geheimnisvoll und das bis zum Schluss. Da freu ich mich, ihn im Buch wieder zu lesen. Bei Chris scheiden sich so meine Geister. Klar er ist anders und rebelliert in den Schranken von Rule nicht sehr laut, aber er ist damit auch nicht einverstanden und weiß sich nicht zu wehren. Alex mag er und versucht sie auch am Ende zu warnen.
Das Cover ist auch eine Erwähnung wert. Am Anfang konnte ich so gar nichts damit anfangen, es passte nicht zum Thema und erst recht nicht zum Klappentext. Dennoch finde ich es gelungen und sehr kontrastreich. Schlägt man das Buch allerdings aus seinen Schutzumschlag, haut mich die Einfachheit um. Klar würde das Buch nicht so schnell in Hände geraten, aber mir hat es fast schon besser gefallen, als das Cover des Schutzumschlages.
Der Klappentext:
"Wie weit würdest du gehen, um deine Liebe zu retten?
Er blickte zu ihr hinab. Zarte, makellose Schneekristalle legten sich auf sein Haar. "Meinst du das Ernst?" Sie waren einander so nahe, dass sie das Pulsieren seiner Halsschlagader sah. "Ja", antwortete sie, "das meine ich ernst." "Dann möchte ich, dass du mir etwas versprichst", sagte er. Alex`Herz begann laut und heftig zu pochen. "Was?" "Falss ich mich verändere", begann Tom, "versprich mir, dass du mich umbringst."
Davon sollte man sich erst einmal nicht beeindrucken lassen. Das Zitat ist gut gewählt, denn es lässt die komplette Handlung offen und verspricht trotzdem ein wenig Romantik. Es lässt alles offen und deswegen, finde ich es sher passend zu der Geschichte.
Im Ganzen kann ich das Buch empfehlen, und das nicht nur den Jugentlichen. Auch Erwachsene können hier getrost lesen. Auch wenn am Ende alles ausweglos erscheint, wird mit dem zweiten Teil sicher wieder der Trubel losgehen. Ich hoffe sie überlebt und findet Elli und Tom.