Rezension

Ein tragischer und doch wunderbar versöhnlicher Schicksalsroman mit brandaktuellem Hintergrund

Der Morgen nach dem Regen -

Der Morgen nach dem Regen
von Melanie Levensohn

Bewertet mit 5 Sternen

Johanna versucht, ihren geliebten Job bei den Vereinten Nationen und ihre kleine Familie unter einen Hut zu bringen. Ihre Tochter Elsa leidet unter ihrer ständigen Abwesenheit, doch Johanna kann und will ihre humanitären Einsätze nicht aufgeben. Tochter und Mutter entfremden sich, die Ehe zerbricht und das Schicksal schlägt unbarmherzig zu. Werden die beiden eines Tages zueinander finden?

Das zauberhafte Cover, das perfekt zum Titel passt, zeigt einen strahlenden Morgen.

Doch Melanie Levensohn nimmt ihre Leser zunächst mit auf eine lange Reise, eine Achterbahn der Gefühle, der ihre beiden Protagonistinnen nicht entkommen können. Man darf miterleben, wie berufliche Verpflichtungen und Gefühle zu einer inneren Zerrissenheit führen, das Schicksal zuschlägt und vermeintlich jede Annäherung unmöglich macht. Die beiden ehrgeizigen Frauen leiden stark darunter und versuchen doch, ihren eigenen Weg zu finden, aber erst ein schier unglaublicher Kraftakt kann den Konflikt der beiden aufbrechen und Milde, Nachsicht und Versöhnung ermöglichen.

Dieser zauberhafte, bewegende Roman spielt mitten in einem entsetzlichen, brandaktuellem Weltgeschehen, das sehr berührt und erschreckend real ist. Ein mutiges, kontrastreiches Setting, das mich sehr beeindruckt hat, wie insgesamt auch der ganze Roman. Unbedingt lesen!