Rezension

Eine grandiose Fortsetzung, die aber nicht nötig gewesen wäre.

It starts with us – Nur noch einmal und für immer -

It starts with us – Nur noch einmal und für immer
von Colleen Hoover

Bewertet mit 4 Sternen

Am Ende von "Nur noch ein einziges Mal - It ends with us"  war ich anfangs ein wenig enttäuscht, weil ich mit offenen Enden nicht so viel anfangen kann. Nachdem das Buch dann ein wenig gesackt war, bin ich aber zu der Überzeugung gelangt, dass dies die einzig richtige Art war, auf die dieses Buch enden konnte.

Umso überraschter war ich, als dann doch noch der Folgeband "Nur noch einmal und für immer - It starts with us" heraus kam. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet und war auch nicht so ganz sicher, ob ich das jetzt gut oder schlecht finden sollte. Aber, wie das mit Colleen Hoovers Büchern nun mal so ist: Ich muss sie einfach ALLE lesen. :-)

Zuerst musste ich feststellen, dass Teil 1 schon deutlich zu lange her war. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich wieder mit den Umständen und allen Personen richtig vertraut war. Als es dann aber soweit war, konnte mich die Geschichte gleich wieder so richtig mitnehmen. Es ist nach wie vor eine Art von Dreiecksgeschichte um Lily, ihren gewalttätigen Ex-Mann Ryle und ihre Jugendliebe Atlas, der plötzlich wieder in ihr Leben getreten ist und sich nun nicht mehr so schnell verabschieden möchte. Colleen Hoover hat es auf ihre unverwechselbare Art geschafft, den Alltag der drei und die sich aus den Umständen ergebenden Probleme interessant und nachvollziehbar darzustellen und dem Leser zu vermitteln, dass nicht immer nur alles schwarz und weiß ist.

Lily fand ich sehr schön ausgearbeitet in ihren verschiedenen Rollen als alleinerziehende Mama, selbstständige Floristin, neue Freundin, aber auch Ex-Frau eines gewalttätigen Mannes.
Atlas war mir in diesem Teil zu glatt und zu "gut". Ihm hätten ein paar Ecken und Kanten ganz gut getan.
Ein neuer Charakter in dieser Fortsetzung ist Josh. Durch ihn hat die Geschichte nochmal eine ganz andere Facette dazugewonnen. Seine Person und seine Interaktion mit Atlas fand ich sehr berührend, und für meine Begriffe hat die Beziehung der beiden auch sehr zu recht Einzug in den Titel des Buchs gefunden.

Mein Fazit: Ich hätte keine Fortsetzung gebraucht. Dennoch hat Colleen Hoover einen passenden und mitreißenden Plot entwickelt, der für mich authentisch und nachvollziehbar war. 4 von 5 Sterne!