Rezension

Eine Sache fand ich mega, der Rest war leider sehr zäh

End of Story - Der Mörder unter uns -

End of Story - Der Mörder unter uns
von A. J. Finn

Bewertet mit 2 Sternen

Die begeisterte Krimileserin und Dozentin Nicky wird vom großen Sebastian Trapp engagiert, um seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, allerdings soll es keine langweilige Biografie werden, sondern etwas Lebendiges. Doch Sebastian ist nicht einfach nur ein gefeierter Krimiautor, sondern steht auch im Zentrum eines ungelösten Kriminalfalls: Vor 20 Jahren verschwanden seine Frau Hope und sein Sohn Cole spurlos. Hat er sie umgebracht? Hat er jemanden dafür beauftragt? Niemand weiß es.

Im Zuge ihrer Aufgabe wird Nicky tief in die Familiengeschichte und die Geheimnisse der einzelnen Mitglieder hineingezogen und dann treibt plötzlich eine weibliche Leiche im Teich des Hauses. 

 

 

Ich fand die Idee sehr interessant, deswegen wollte ich das Buch auch lesen. Ich hatte mal wieder Lust auf einen Thriller, der mich in Atem hält und total spannend ist. Leider zieht sich die Handlung aber sehr – bis man mit der Auflösung etwas entschädigt wird.

 

Ein zentrales Element der Handlung sind Zitate und Anspielungen auf klassische Krimis von Sherlock Holmes, Agatha Christie und anderen. Das Problem ist nur, dass es so viele und teils so spezielle sind, dass man, wenn man nicht alle gelesen und verinnerlicht hat, nicht mitkommt. Es waren wirklich so zahlreiche Zitate und Anspielungen, dass es mich genervt und gelangweilt hat.

 

Zudem ist das Buch aus mehreren Sichtweisen geschrieben und man bekommt manchmal erst mit einiger Verzögerung mit, aus wessen Sichtweise ein Kapitel denn nun geschrieben ist. Das fand ich anstrengend und es sorgte zusätzlich dafür, dass ich relativ bald total verwirrt war.

 

Irgendwie hat jeder in dem Buch Geheimnisse – manche größer, andere kleiner. Es sind aber so viele, dass man auch da den Überblick verliert. Am ehesten war mir noch Nicky sympathisch, aber sie blieb mir zu passiv. Sie stellt keine Fragen, hinterfragt zu wenig und kommt oft recht naiv rüber. Gerade bezogen auf die Auflösung fand ich das unglaubwürdig und schade.

 

Das Beste am Buch ist die Auflösung. Da sitzt man wirklich mit einem Wow-Moment da, auch wenn es ein paar Andeutungen gab, aber ein Teil dieser Auflösung war echt mega und hat mich für die Langatmigkeit und Langeweile davor ein wenig entschädigt. Allerdings ging es nicht so „wow“ weiter. Bald darauf wurde es wieder verwirrend und verworren wie eh und je und nicht alles passte für mich bei der Auflösung zusammen.

 

 

Fazit: Der Schreibstil war wirklich nicht meins. Schon allein die vielen Andeutungen und Zitate aus anderen Krimis fand ich, weil ich die eben nie gelesen habe, anstrengend und verwirrend. Ähnlich erging es mir durch die zahlreichen Perspektivwechsel. Zumal ich auch oft erst relativ spät erkannte, aus wessen Sicht denn nun gerade wieder erzählt wurde.

 

Ich empfand das Buch leider als sehr langatmig und langweilig. Ich hätte es fast abgebrochen, aber wegen der Auflösung, bei der ich eine Sache echt mega fand, bin ich froh, dass ich mich durchgequält habe – und ja, manchmal war es leider wirklich eine Qual. 

Obwohl ich diese eine Sache mega fand, war die Auflösung insgesamt für mich nicht ganz stimmig. Und das Ende fand ich wieder total verwirrend.

 

Das Buch war nicht wirklich meins. Wegen dem einen tollen Element in der Auflösung bekommt das Buch von mir 2 Sterne, sonst wären es deutlich weniger geworden. Mir fehlte es leider massiv an Spannung.