Rezension

Eine wirklich spannende Mischung

Yellowface -

Yellowface
von Rebecca F. Kuang

Bewertet mit 4 Sternen

Mit ihrem Roman "Yellowface" nimmt Autorin Rebecca F. Kuang ihre Leser mit in die gnadenlose Welt der Autoren und Verlage. Dazu mischt sie in ihrer Erzählung geschickt Elemente eines Kriminalromans, denn immerzu fragt sich der Leser, wann das Lügengebilde, das Protagonistin June Hayward spannt, in sich zusammenfällt.
Doch einen Schritt zurück: wir lernen zu Beginn Protagonistin June kennen, eine junge ambitionierte, aber leider erfolglose Autorin, die über ihren mittelmäßig erfolgreiches Debütroman hinaus mit ihrer Schreibkarriere kämpft. Verrückter Weise pflegt sie zu einer jungen überaus erfolgreichen Bestsellerautorin eine Art Hassliebe. Aus Studienzeiten kennt sie die Bestsellerautorin Athena Liu. So sind die ersten Seiten des Buches geprägt von einem Gefühl, das man als Leser sehr gut nachempfinden kann, Neid. Völlig verrückt ist auch, wie man quasi live Athenas überraschenden Tod zusammen mit June miterlebt.
Entsprechend versteht man als Leser auch, warum Protagonistin June noch in Athenas Todesnacht deren fast fertiges Manuskript "kapert", es sich nach anfänglichem Schock geistig aneignet und in der Überarbeitung und Finalisierung aufgeht.
Neben diesem leicht verrückten Handlungsstrang greift Rebecca F. Kuang auch ernste Themen wie kulturelle Identität und dem Umgang der Gesellschaft mit dieser an. Eine wirklich spannende Mischung!