Rezension

Eine wunderschöne Geschichte, die einen völlig für sich einnimmt, wenn man sich darauf einlässt!

Denn Geister vergessen nie - Jessica Koch

Denn Geister vergessen nie
von Jessica Koch

Mit ihrem neuen Roman Denn Geister vergessen nie, wurde mir von der Autorin ein echter Herzenswunsch erfüllt, denn von Jessica Koch wollte ich immer schon einmal etwas lesen....

Inhaltsangabe:

***Wenn dein Herz zu zerbrechen droht, kann nur noch die Liebe dich retten.***

Amy hat das Wichtigste in ihrem Leben verloren. Sie ist kurz davor, alles aufzugeben, als plötzlich Mian vor ihr steht.
Mian ist anders. Er kann spüren, was Amy fühlt. Und er schaut nicht nur bis in den letzten Winkel ihres Herzens, er erkennt auch als Einziger ihren unendlichen Schmerz.
Als Amy und Mian mit einer Gruppe von Freunden zu einem zweiwöchigen Segeltrip aufbrechen, entwickelt sich eine tiefe Liebe zwischen den beiden, und Amys Herz beginnt langsam zu heilen. Doch das Glück scheint nur von kurzer Dauer. Denn als Amy bemerkt, dass auch Mian mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpft, kommt es auf dem Schiff plötzlich zur Katastrophe. Und am Ende wird ihnen klar – die Geister aus der Vergangenheit vergessen nie...

Die Hauptcharaktere ~VORSICHT SPOILER~

Marie:
Marie ist eine junge Frau, die bereits zu Beginn der Geschichte schwanger ist. Sie ist mit Jayden verheiratet und die ältere Schwester von Collin.
Früher in der Highschool wurden sie und ihr Bruder gemobbt, bis sie Jayden kennen lernte und durch ihn ein neues Leben beginnen konnte...

Jayden:
Jayden ist mit Marie verheiratet. Ihm gehört das gleichnamige Segelschiff. In der Gruppe gibt er immer den Starken, hat aber durchaus auch eine sensibele Seite...

Collin:
Collin ist Maries jüngerer Bruder und hat schon seit seiner Jugend Schwierigkeiten sich in die Gesellschafft zu integrieren...das mag der Tatsache geschuldet sein, dass er etwas ist, das er sich lange Zeit nicht eingestehen will...

Amy:
Amy hat das für Sie Wichtigste in ihrem Leben verloren. Erst durch Mian und den gemeinsamen Segeltrip lernt sie nach und nach loszulassen und wieder aufzublühen...

Mian und Jano:
Mian und Jano sind Brüder, die auf einzigartige Weise miteinander verbunden sind...
Sie sind sogenannte Emphaten und spüren nicht nur ihre eigenen, sondern auch die Emotionen der Menschen in ihrer Umgebung stärker, als andere...

Ben:
Ben ist ein Freund von Jayden und Collin, der mit ihnen auf den zweiwöchigen Segeltrip kommt. Er wirkt auf den ersten Blick sehr unscheinbar, aber im Ernstfall kann man sich auf ihn verlassen...

Josephine und Andreas:
Josephine und Andreas sind die Eltern von Mian und Jano. Um Mian vor dem Tod zu bewahren, gingen die Beiden in der Vergangenheit einen Pakt mit den Geistern des karibischen Urwalds ein...

Meine Meinung: ~VORSICHT SPOILER~
Anfangs hatte ich zugegebenermaßen ein bisschen Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen, aber es dauerte nicht lang, dann verfiel auch ich dem Sog, in den der Roman einen durchaus ziehen kann, wenn man nur bereit ist sich darauf einzulassen...
Was ich richtig schön fand, war die Tatsache, dass die Charaktere nicht einfach stereotypisch daher kamen. Ein jeder hat seine Probleme, die er auf ganz eigene Art und Weise bewältigen muss. Besonders der Lebenszyklus der beiden Brüder war super interessant zu lesen, da dieser spiritueller Natur war. Wer sich also für so etwas interessiert und sich beschäftigen mag, ist hier auf keinen Fall fehl am Platz und wird seine wahre Freude an der Story haben.
Aber auch alle anderen Elemente, die diese Geschichte zu dem machen, was sie ist, sind absolut wunderbar in den Erzählstrang eingebaut. Zumal man nicht alles auf einmal präsentiert bekommt, sondern Häppchenweise. Immer wieder wird der Leser auch in die Vergangenheit katapultiert und erfährt durch die Eltern von Mian und Jano, was damals passiert ist. Diese Passagen waren stets spannend und gaben dem Buch das gewisse Etwas.
Deshalb fand ich es auch ganz besonders toll, dass die Geschichte nicht nur von Einer, sondern gleich von Mehreren Beteiligten erzählt wird. So bekommt man die Gelegenheit, das Geschehen aus allen wichtigen Perspektiven zu erleben. Wobei die junge Amy, die Einzige ist, die die Geschichte aus der Egoperspektive erzählt, was mich zu Beginn zwarnm etwas irritiert hat, mich aber nicht mehr störte, als ich mich erst einmal daran gewöhnt hatte...
Amy, als Hauptprotagonistin hätte ich am liebsten die ganze Zeit umarmt, denn ihr Schmerz und ihre Verzweiflung aufgrund ihrer Situation sind so verdammt greifbar, dass ich schon aufpassen musste, dass dieser nicht zu meinem Eigenen wird...
Ihre spätere Verbindung zu Mian empfand ich als wunderschön, weil es eben vorrangig um diese tiefe, emotionale Bindung ging, die man beispielsweise einem Seelenverwandten gegenüber empfindet kann und nicht zwangsläufig um das körperliche Bündnis, das zwei Liebende ja nun früher oder später auch miteinander eingehen.
Der Schreibstil war überwiegend toll, mir aber an einigen Stellen auch ein wenig holprig. Keine Ahnung woran das liegen mochte, aber ich stolperte eben ab und an über so manchen Satz.
Trotzdem ist Denn Geister vergessen nie ein wunderschöner Roman, der mich definitiv dazu bringen wird noch mehr von Jessica Koch zu lesen...

Mein abschließendes Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte, die einen völlig für sich einnimmt, wenn man sich darauf einlässt!