Rezension

Elementar

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete - Graham Moore

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
von Graham Moore

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zwei Zeitebenen, zwei Detektivpaare, zwei Fälle.

Die Verbindung? Sherlock Holmes und dessen Schöpfer, Arthur Conan Doyle.

1900: Seitdem Arthur Conan Doyle Sherlock Holmes getötet hat, gerät er immer wieder mitten in London in kritische Situationen. Alte Damen würden ihn gern verprügeln, ältere Herren machen Vorschläge, wie er ihn wieder auferstehen lassen kann. Und dann wird auch noch ein Anschlag auf sein Arbeitszimmer unternommen. Scotland Yard erweist sich als genauso unfähig, wie er es in seinen Geschichten beschrieben hat, und was hat es mit den Morden an jungen Suffragetten zu tun? Conan Doyle beschließt, in die Fußstapfen seiner Schöpfung zu treten und als Watson begleitet ihn sein treuer Freund Bram Stoker.

2010: Der junge Harold White hat es geschafft: Endlich ist er in die Gemeinschaft der Sherlockianer aufgenommen worden, eine Vereinigung nahezu fanatischer Holmes-Fans. Einer von ihnen hat verkündet, das verschwundene Tagebuch Doyles gefunden zu haben und endlich, nach mehr als hundert Jahren, werden sie also erfahren, was in den drei Herbstmonaten des Jahres 1900 wirklich passiert ist. Doch Alex, der Finder, wird ermordet und plötzlich ist es an Harold, ganz im Stile von Holmes, den Fall zu klären.

Nun, um ehrlich zu sein, hatte ich ein wenig mehr erwartet. Oder wie es jemand in der Leserunde ausdrückte: Als historischer Roman hätte es gut funktioniert, als Krimi eher weniger. Eindeutig waren die Abschnitte, die um 1900 spielten auch atmosphärischer, dichter, spannender. Die Suche Harolds erwies sich trotz Verfolgungsjagden und Gangstern als nicht ganz so fesselnd. Vielleicht, weil allein das verschwundene Tagebuch als Bindeglied zwischen den beiden Fällen nicht wirklich passte? Alles in allem war das Buch gute Unterhaltung, hat auch Spaß gemacht zu lesen, aber es hat mich nicht so sehr umgehauen, wie ich es gehofft hatte. 3,5/5 Punkten.