Rezension

Empfehlenswerter Roman

Fünf Tage im Mai - Elisabeth Hager

Fünf Tage im Mai
von Elisabeth Hager

Bewertet mit 4 Sternen

Fünf Tage im Mai erzählt von der innigen Beziehung einer jungen Frau zu ihrem Urgroßvater und dem Leben in Tirol. Schon als Kind war der alte Tat´ka für die kleine Illy eine positive Bezugsperson, das endete auch nicht als llly älter wurde.
Als Jugendliche verliebte sich Illy in den rebellischen Tristan. Er ist ein sensibler, aber schwieriger Typ. Keine glückliche Beziehung. Nach einem drastischen Vorfall hat Illy ihre Heimat verlassen und kommt erst 4 Jahre später zurück, als Tat`ka kurz vor seinem 100. Geburtstag steht.

Der Roman ist durchgängig gut zu lesen. Tat´ka ist ein Original und die Icherzählerin trotz ihrer Probleme sympathisch. Es gibt zwar viele Romane, die alte Originale und Mädchen zeigt, oft humorvoll, aber meistens auch übertrieben. Bei Illy und ihrem Urgroßvater, einem starken Fassbinder, halte ich die Tiefe ihrer Zuneigung aber für glaubwürdig. Ta´kas ist ein Fels in der Brandung, ein Maßstab, aber auch tolerant und verständnisvoll. Dass sein Handwerk mit ihm sterben wird, missfällt ihm und bis zuletzt ist er noch tätig, obwohl die Kräfte langsam nachlassen. Seine Geradlinigkeit ist beeindruckend. Berührend, wenn er Illy von seiner ersten Liebe erzählt, die lange tot, aber unvergessen ist.

Zum Ende hin versteht man auch, was bei Illy und ihrem ehemaligen Freund vorgefallen ist. Sie akzeptiert es und langsam wird sie wirklich erwachsen.

Der Roman ist kurz, aber kompakt. Tatsächlich wird nicht mehr Raum für diese Geschichte benötigt. Eine gute schriftstellerische Leistung der Autorin Elisabeth R.Hager und ein Roman, den man weiterempfehlen kann.