Rezension

Ermittlungen im Altersheim...

Schach mit toter Dame -

Schach mit toter Dame
von Lotte Minck

Bewertet mit 5 Sternen

Bisher der beste Band der Reihe für mich - spannend und undurchsichtig bis zum letzten Drittel, vor allem aber immer wieder amüsant...

Auch wenn Gevatter Tod in einem Seniorenheim kein seltener Gast ist, sind Cäcilie und Käthe sich sicher: Ihr Mitbewohner Heribert ist keines natürlichen Todes gestorben, zumal er vor seinem Ableben auch noch beraubt wurde. Um der Sache auf den Grund zu gehen, schleusen sie ihre Freundin Loretta als Kaltmamsell in die Küche der Residenz „Herbstglück“ ein. Dort schnippelt sie nicht nur Gemüse, sondern stolpert – wie sollte es anders sein? – bald auch höchstselbst über ein weiteres Mordopfer… (Klappentext)

Als Loretta Luchs sich bei den beiden alten Damen für ihre tatkräftige Unterstützung im vorherigen Fall ("Ringelpietz mit Abmurksen") mit einem Blumenstrauß bedanken will, bitten Cäcilie und Käthe sie um ihre Mithilfe. Gerade ist ein Bewohner des Seniorenheims gestorben, und sie zweifeln daran, dass es sich dabei um einen natürlichen Tod gehandelt hat. Zwei sehr wertvolle Dinge aus seinem Besitz sind spurlos aus dem Zimmer des Verstorbenen verschwunden, und die betagten Schwestern wittern hier ein Verbrechen. Da die Küchenhilfe des Altersheims sich gerade das Handgelenk gebrochen hat, nutzt Loretta die Gelegenheit und lässt sich als Aushilfe anheuern. Andakawwa-Ermittlungen, wie Ruhrpottschnauze Frank dazu immer sagt.

Da es sich bei dem Seniorenheim um eine Residenz der gehobenen Klasse handelt, ist nicht nur die Ausstattung der Zimmer und des umliegenden Parks feudal. Die Bewohner werden zudem noch fürstlich bewirtet - durch einen Sternekoch. Der hat natürlich seine Launen, und Loretta und diesem Koch bei ihrem alltäglichen Schlagabtausch zuzusehen, war schon ein besonderes Vergnügen. Dabei stellt Loretta sich wirklich nicht dumm an in der Küche, und auf den Mund gefallen ist sie bekanntermaßen auch nicht. Doch plötzlich wird auch noch die Servicekraft tot aufgefunden. Ermordet! Dies ruft Loretta auf den Plan - sehr zum Leidwesen der strengen Kommissarin Küpper, die es nicht fassen kann, dass Frau Luchs auch diesmal schon wieder vor Ort ist. Wer würde da nicht misstrauisch werden?

Bisher habe ich alle Bände der Reihe um Loretta Luchs mit 3 oder 4 Sternen bewertet - Band 13 hat es endlich geschafft und von mir die höchste Punktzahl erreicht. Hier stimmt einfach das Gesamtpaket. Die Charaktere (manchmal herrlich überzeichnet) laufen zur Höchstform auf, Spannung und Humor halten sich gekonnt die Waage, und Loretta handelt entschlossen aber umsichtig. Der Fall bleibt bis zum letzten Drittel undurchsichtig, was das Miträtseln anfeuert. Mir hat das Setting im Seniorenheim richtig gut gefallen, und nicht nur die Szenen mit dem Sternekoch sorgten bei mir für einige Lacher. Auch wenn ich mich immer noch nicht an Lorettas neuen Lebenspartner gewöhnt habe, ist dies für mich definitiv der bislang stärkste Band der Reihe...

Leider verbleiben jetzt nur noch zwei Folgen - nach Band 15 ist Schluss. Ich bin gespannt, ob mich auch die letzten beiden Bände wieder mitreißen können...

 

© Parden