Rezension

Familie Danneberg im Wandel der Zeit

Schwestern fürs Leben -

Schwestern fürs Leben
von Sybille Schrödter

Bewertet mit 4 Sternen

Familiengeschichte zu einer sehr spannenden historischen Zeit mit einigen Geheimnissen.

In dem Roman „Schwestern fürs Leben“ von Sybille Schrödter begleiten wir die Töchter des Rumhauses Danneberg in Flensburg. Wir folgen den Frauen in diesem Band von 1919 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Sind Zeuge wie sie erwachsen werden, gute und schlechte Entscheidungen treffen und in den zur damaligen Zeit eher ungewöhnlichen und von Männern dominierten Berufen ihr Glück versuchen. Wir erleben mit, wie sich verlieben und Schicksalsschläge meistern.

Meinung:

Ich hatte zu Anfang leichte Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Ich brauchte doch einen Moment, um mir alle Namen zu merken und wie sie familiär zusammenhängen. Zu Beginn gibt es auch ein Namenregister, aus meiner Sicht verrät es aber zu viel und hätte ans Ende gehört. Diese leichte Unübersichtlichkeit legte sich doch recht schnell und ich konnte in die Geschichte eintauchen und wurde ein Teil der Familie Danneberg.

Wir erleben die Geschichte aus den Perspektiven der vier Frauen, das hat mir sehr gefallen. Man lernt sie besser kennen und begleitet sie immer ein Stückchen auf ihrem Weg. Sie sind fast alle starke Persönlichkeiten, die sich nicht von vorherrschenden Konventionen von ihrem Ziel abbringen lassen. Spannende Charaktere, die man gerne begleitet.

Normalerweise gibt es bei so vielen Protagonisten immer jemanden, dem man nicht so gerne folgt, mir haben aber alle auf ihre Art gefallen. Ich mochte sehr, dass die Figuren in Grautönen gezeichnet waren. Sie machen Fehler oder treffen schlechte Entscheidungen, die man als Leser nicht unbedingt gutheißt, das macht sie authentisch und lebendig.

Einige Figuren entwickeln sich ganz anders als ich es erwartet habe, sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Dazu gesellen sich Familiengeheimnisse und politische Umbrüche, die das Ganze spannend gestalten und die Seiten nur so dahinfliegen lassen.

Es ist eine sehr spannende Zeit, durch die wir die Schwestern begleiten. Gerade nach dem Ersten Weltkrieg merkt man, dass die Welt im Wandel ist. Dieser Zeitgeist ist wunderbar eingefangen. Es ändert sich viel für Frauen, sie dürfen seit kurzen Studieren und auch das Wahlrecht steht ihnen zu. Aber auch die Zeit in der Hitler langsam immer mehr Macht gewinnt ist beeindruckend eingefangen, ich konnte es sehr gut nachvollziehen, wie viele dachten, der „braune Spuck“ ist sicher bald vorbei. Darüber hinaus habe ich aber auch eine Menge über die Geschichte von Flensburg gelernt.

Fazit: Nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten ist es ist eine tolle Mischung aus historischen Fakten und einer spannenden Familiengeschichte mit einigen Geheimnissen. Daher gibt es von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.