Rezension

Feminismus im Literaturbetrieb

Muss ich das gelesen haben? -

Muss ich das gelesen haben?
von Teresa Reichl

Bewertet mit 5 Sternen

Cover und die Gestaltung:

Exzentrische, aber noch dezente Aufmachung der Autorin
Komplett normales Portrait von ihr auf der Rückseite. Pink, weiß, gelber Hintergrund.

Thema und Geschichte:

Am Anfang steht das Basiscamp von 1-4.
Am Ende - 4 Seiten Funfact-Anekdoten. Auf der allerletzten Seite befindet sich eine Zeitleiste aller besprochenen Literatur-Epochen.
Ihre Abneigung gegen Thomas Mann und
seine sehr bekannten Romane, wird näher analysiert und interpretiert.
Der Liebling Lessing, z.B. E.Galotti, Miss Sara Sampson kommt besser weg.
Es gibt queere
schwarze
feminine
asiatische
roma-sinti
behinderte
Bi_PoC
Arbeiter
und jüdische Literatur.

Es folgt ein kurzer Lebenslauf der Autorin. Sie hat Arbeiter als Eltern, aber Geld. Es geht auch um Privilegien. Auch Bücher sind oftmals Status-Symbole.

Sie berichtet von ihrer eigenen Leseerfahrung während der Schule und im Literatur-Studium, ihrer persönlichen Situation und Meinung, ihren Beiträgen auf Social-Media.
Das Buch ist auch Eigenwerbung und Werbung für andere Autoren.
Eine fiktive Person Hans-Peter wird angesprochen. Diese Person erhebt Einwände.

Wie findest du den Schreibstil?

Frisch und modern, Schiller FANBOYT Goethe. Er akzeptiert Schiller daraufhin.
Danke für's Lesen - ECHT, gern geschehen.

Schreibstil:

Zu Beginn etwas zäh.
Danach sehr spannend, so daß man es an einem Tag durchlesen MUSS und auf der Suche nach Inspiration immer wieder zurück blättert.

Haben dir die Figuren gefallen? Sind sie authentisch?

Goethe's Schwester, wurde von Goethe selbst hoch gelobt, doch seltener erwähnt und gelesen.
"Alte weiße Männer"-Sichtweise dominierte und dominiert immer noch das Frauenbild.
Durch Einflüsse von Kant, Lessing, Goethe, Schiller, Mann insbesondere.

Warum ist das Buch interessant für dich?

Moderne Texte sind wichtig. Hier gibt es den Einblick ins Literatur-Studium, ohne selbst studiert zu haben, es wird transparent.
Slam Poetry als Anreiz, damit Jugendliche wieder oder weiterhin lesen.

Autorin an sich:

Möchte Lehrpläne aktueller gestalten. Engagiert sich mit einem
Plädoyer für Dialekt - i wos was.

andere Werke:

eigenes Bühnenprogramm
Social Media-Auftritte
https://youtu.be/Ah2AceojeLk

1-Min-Klassiker-Inhaltsangaben-Videos

Meinung und Kritik:

Viele interessante Buch-Empfehlungen im Buch und im Anhang. Dadurch als Inspiration brauchbar, wenn man Anregungen zur Auswahl sucht.
Zu moderner, aktueller, klassischer, historischer Nischenliteratur.
Literatur von selbst Betroffenen erachtet Teresa Reichl,
Frauenliteratur häufig als besser, jedoch benachteiligt, da nicht wieder aufgelegt am Beispiel von Gabriele Reuter: 1895 die Leidensgeschichte eines Mädchens - aus guter Familie, 1908 das Tränenhaus (Skandal), Neuauflage aktuell bei Thalia. Reuter stand den Naturalisten der Zeit nahe; ihre Heldinnen zogen in der Regel die Einsamkeit einer schlechten Männerbeziehung vor. Reuter stand auch der Frauenbewegung nahe, aber sie wollte ihre Kunst nicht als Propaganda für diese verstanden wissen.
Um alles Lesen zu können, braucht es tatsächlich Zeit und Geld. Es sollte mehr Frauen geben, die Bücher schreiben.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Viele bekannte und weniger bekannte Literatur-Perlen werden kurz besprochen. Einige Bücher empfiehlt Teresa Reichl ganz besonders, es sind ihre Lieblingsbücher.

kleines Fazit:

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Frau Teresa Reichl geht mit gutem Beispiel voran. Sie hat ihr Werk erfolgreich beim Haymon-Verlag veröffentlicht.

http://www.mayersche.de/isbn/9783709981764

Kommentare

Amaryllis 2 ergänzte am 04. April 2023 um 17:06

https://wasliestdu.de/mitglied/amaryllis-2