Rezension

fesselnd vom Anfang bis zum Schluss

Ich bin dann mal weg - Hape Kerkeling

Ich bin dann mal weg
von Hape Kerkeling

Zugegeben, es ist schon länger her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Doch jetzt wo ich wieder daran erinnert werde, möchte ich doch etwas mehr dazu schreiben. Monatelang habe ich mich nicht auf das Lesen konzentrieren können, eine halbe Stunde am Stück und ich war wie blockiert im Kopf. Kein Buch machte mir Freude; und dann kam der Jakobsweg des Hape Kerkeling. Eine Leihgabe, die ich nachts noch anlas, obwohl ich totmüde war. Ich weiß noch sehr gut, dass ich am nächsten Morgen noch mal anfing. Um 10 Uhr schlug ich das Buch auf, und abends um 17 Uhr hatte ich es beendet. Dabei kann ich noch nicht einmal sagen worin der Reiz dieses Buches besteht. Aber ich werde mal versuchen es zu beschreiben.

Hape Kerkeling nimmt uns einfach mit auf seine Reise über den Jakobsweg. Dabei erlebt man die menschliche Seite eines Mannes, der doch immer so perfektionistisch wirkt (und ist), wenn er uns auf der großen Bühne des Showgeschäfts unterhält.

Er lässt uns teilhaben, an seinen Gedanken, die ihn auf dieser Reise packen. Er beschreibt lebhaft, glaubwürdig und menschlich, wie er an seine Grenzen gerät.  So wandert man mit dem Pilgerer durch Hochs und Tiefs; emotionale, wie Geographische. Wir dürfen Voyeur sein, ohne uns schämen zu müssen genauer hingeschaut zu haben, denn er hat gar nicht die Absicht etwas zu beschönigen, oder irgend etwas vor uns zurückzuhalten. So wirkt es zumindest nach außen.

Wir dürfen mit ihm reisen und ihm ganz nahe kommen und erleben, wie er die Reise erlebt, was sie für ihn bedeutet, und wie sie sich auf ihn ausgewirkt hat. Wie er Fremden begegnet und Freunde findet. Wie er die Natur schätzen lernt und sie doch manchmal verflucht, und dann irgendwann durch die Marter des harten Weges ganz bei sich selbst ankommt.

Ein sehr beeindruckendes Buch und hervorragend lebendig geschrieben.

 

Kommentare

nichtDu7 kommentierte am 06. Oktober 2014 um 20:59

Ja, so ging es mir allerdings auch - man hat nicht ganz verstanden, warum man das Buch derart verschlungen an. Wahrscheinlich ist es tatsächlich fesselnd, im starken Kontrast zu seiner Show-Persönlichkeit einen ernsthaften Kerkeling mit zwar viel Humor und Selbstironie aber ganz ohne Albernheiten zu erleben, so wie er privat zu sein scheint. Frei nach dem Motto "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein". Ich muss sagen, dass ich dem Showmenschen Hape nicht wirklich etwas abgewinnen kann. Der pilgernde Hans Peter dagegen ist ein Mensch, den man direkt sympathisch finden kann ^^

kommentierte am 07. Oktober 2014 um 08:15

Ja, ich glaube, hier hat einfach ein ganz normaler Mensch ein Buch geschrieben. Kein Showmensch, sondern einer wie du und ich.

Ich mag Hape auch als Künstler (seit nunmehr 30 Jahren, wenn man es bedenkt!), und in Interviews ist er mir auch grundsympatisch.

Bianca Riga kommentierte am 07. Oktober 2014 um 07:52

Ich hab das Buch auch in kürzester Zeit verschlungen und fand es einfach schön zu sehen das dieser Komiker auch eine nachdenkliche in sich gekehrte Seite hat.

kommentierte am 07. Oktober 2014 um 08:16

Oh, ja. Die nachdenkliche Seite macht ihn mir wirklich noch sympatischer. Ich würde gerne noch mal den Jakobsweg mit ihm gehen, weils so schön war.

Ich habe gelesen, dass das Hörbuch noch besser sein soll. Ich überlege mir das zu kaufen. Da das Buch ja nur eine Leihgabe war. :-)

nichtDu7 kommentierte am 07. Oktober 2014 um 09:40

Ist das dann von ihm selbst gesprochen? Ich finde, nur dann macht es wirklich Sinn. Und man bekäme wohl unweigerlich einen noch deutlicheren Eindruck von ihm und seinen Eindrücken. Sätze können bei gleichem Satzbau eine völlig andere Bedeutung erfahren, je nach Betonung. Die Frage "Was will der Dichter uns damit sagen" ist gleich weniger rätselhaft, wenn dieser an der Antwort mitwirkt *gg* 

kommentierte am 07. Oktober 2014 um 17:51

Oh, da bin ich jetzt einfach mal von aus gegangen. Aber dann habe ich mal nachgesehen. Ja, es wird von ihm gesprochen. Alles andere macht für mich auch keinen Sinn. :-) Ein Mann ein Fjord wird ja auch von ihm gesprochen.

nichtDu7 kommentierte am 08. Oktober 2014 um 07:03

Dann ist es ja gut. Sonst hätte man echt den Kopf darüber schütteln müssen. Hmm... dann ist es durchaus eine Überlegung wert, sich u.U. das Hörbuch zuzulegen - oder zu verschenken :D

kommentierte am 08. Oktober 2014 um 07:30

Ich war gestern im Buchladen und "Ich bin dann mal weg" war leider nicht da. Dann habe ich mal eine Hörprobe seines neuen Buches aufgerufen und ich muss sagen, dass ich es wahrscheinlich doch als Buch holen würde, damit ich nicht die ganze Zeit seine Stimme hören muss. hihi.

nichtDu7 kommentierte am 08. Oktober 2014 um 19:14

Auch ein Argument... also doch lieber als Geschenk *gg*

kommentierte am 08. Oktober 2014 um 21:01

Als Geschenk?

Den verstehe ich jetzt nicht. Sorry. :-)

*edit*

 

Ach, jetzt...

Ne, dann lieber kein Hörbuch, sondern ein Geschenk als Buch, aber dann nur für MICH! ;-)

nichtDu7 kommentierte am 08. Oktober 2014 um 22:17

lol - als Buch in jedem Fall zu empfehlen :) Aber wähle ein schönes Geschenkpapier, soll ja hübsch aussehen Dein Geschenk *gg*