Rezension

Für kunstliebende (einsame) Seelen

Die einsame Stadt
von Olivia Laing

Bewertet mit 2 Sternen

In dem nicht-fiktionalem Roman von Olivia Laing geht es um die Wahrnehmung und Empfindung des Konstrukts „Einsamkeit“ der Autorin selbst (wenn auch leider in nur sehr angerissener Form). Dabei beschreibt sie anfänglich in den einzelnen Kapiteln Situationen in der ihr ihre Einsamkeit während des Alltags bewusst wird und zieht darüber Parallelen zu bekannten KünsterlerInnen, die ebenfalls von Einsamkeit geplagt waren und dieses in ihrer Kunst verarbeiteten. Ferner werden Parallelen der einzelnen KünstlerInnen ausgearbeitet und in Kontext mit prägenden historischen Momenten verortet. 

 

Leider schweifen diese Berichte und Analysen ziemlich schnell und in zu detaillierten Kurzbiografien ab, die für mich als Kunstlaie ziemlich langatmig und uninteressant waren und über die Thematik „Einsamkeit“ hinausgehen. 

 

Dadurch ist es mir ziemlich schwer gefallen, mich durch das Buch zu „arbeiten“ insbesondere, da ich oftmals die Empfindung hatte, eine kunstwissenschaftliche Analyse zu lesen, was weit von meinen Erwartungen an das Buch abweichte. 

 

2/5 Sterne hat das Buch von mir dennoch verdient, da der Schreibstil hervorragend ist und das Buch somit einige schöne/ergreifende/poetische Phrasen beinhaltet. 

 

Alles in allem würde ich das Buch eher Kunstinteressierten empfehlen, die gerne eine kunstwissenschaftliche Abhandlung zum Thema „Einsamkeit“ lesen wollen. Eine ziemlich spezielle Rubrik, aber bestimmt gibt es auch dafür ein gewisses Publikum. Für mich war es leider nichts.