Rezension

Gar nicht mal so übel

Bis (Biss) zum ersten Sonnenstrahl - Stephenie Meyer

Bis (Biss) zum ersten Sonnenstrahl
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Ich muss im Vorhinein gestehen, dass ich kein sonderlicher Anhänger der Biss-Reihe bin. Die ersten beiden Romane fand ich okay, während die anderen beiden immer schwächer wurden. Da kann man sich zurecht fragen, warum ich nun Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl überhaupt gelesen habe.
Das hat zwei Gründe: Ersten war ich neugierig. Zweitens mag ich es wenn ich eine Reihe auch wirklich abgeschlossen habe. Zudem wurde meine Neugier von einigen Lesern geschürt, die mir erzählten, dass dieses Buch überraschend brutal sein soll. Brutalität wurde bis jetzt von Frau Meyer immer umgangen wo es ging, vor allem im vierten Roman.
Allerdings kann ich mich der Behauptung, dass das Buch überraschend brutal ist nur anschließen. Das liegt aber vor allem daran, dass es sich in diesem Roman vor allem um "echte" Vampire handelt: Blutrünstig, brutal, wild und die vor allem das Blut von Menschen bevorzugen.
Bree Tanner, um die es hier ja geht (oho welche Überraschung! ^^) ist meiner Meinung nach ein gelungener Charakter. Sie scheut sich nicht das Blut von Menschen zu trinken und trotzdem hebt sie sich durch ihre Art von der Masse der Neugeborenen ab. Auch sie ist vom Blutrausch gefangen und trotzdem noch immer menschlich. So erfährt man auch, dass es unterschiedliche und ganz individuelle Neugeborene gibt, was ja in den bisherigen Bissromanen überhaupt nicht hervorgehoben wurde (sogar eher noch im Gegenteil!). Somit steht Bella nicht als einzige menschliche Neugeborene da (wobei sie mir als Supervampir immer noch extrem übertrieben erscheint!). Auch ist Bree meiner Meinung nach sympatischer als Bella.
Die Liebesgeschichte, die in dem Roman miteingewebt wurde ist leider viel zu kurz und unglaubwürdig. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie man sich innerhalb eines bzw. zwei Tagen in jemanden so verlieben kann, dass man ihm praktisch in den Tod folgen würde. Trotzdem passt es gut in die Geschichte rein, es ist nur wie schon erwähnt eine viel zu kurze und unrealistische Romanze. Kurz wahrscheinlich auch deshalb, weil die ganze Story sehr kurz gefasst ist. Die 200 Seiten mit der großen Schriftgröße lesen sich sehr schnell. In drei Stunden war ich schon mit dem Buch fertig. Schnellere Leser würden es vielleicht sogar in einer Stunde schaffen. Von daher finde ich den stolzen Preis von 15,90 Euro mehr als unverschämt. Kaufen würde ich es mir zu dem Preis ganz bestimmt nicht (ich habe mir dieses Buch nur ausgeliehen). Für hartgesottene Bissfans gehört es aber wahrscheinlich mit ins Regal.
Am Ende fand ich es Schade, dass Bree sterben musste. Nicht weil ich sie besonders mochte (dafür war die Geschichte viel zu kurz, um sie wirklich ins Herz schließen zu können), sondern weil die Geschichte ganz anders hätte verlaufen können und man sicher einen schönen Roman drausmachen könnte, wenn Bree überlebt hätte.
Fazit: Zu dem Preis lohnt sich der Kauf dieses Buches für MICH nicht. Es ist aber nicht schade drum gewesen, das Buch zu lesen, da es sich wirklich nur um ein kurzes Lesevergnügen handelt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es zu diesem Thema ausführlichere und bessere Fanfictions gibt. ;)