Rezension

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Gelungen, aber vorhersehbar

Die Nacht schreibt uns neu - Dani Atkins

Die Nacht schreibt uns neu
von Dani Atkins

~~In der Nacht von Emma's Jungeselinnenabschied ändert sich ihr Leben schlagartig - bei einem Autounfall kommt ihre beste Freundin Amy ums Leben und auch Emma selbst hätte um ein Haar breit nicht überlebt, wäre sie nicht von dem amerikanischem Autor Jack heldenhaft aus dem kurze Zeit später brennendem Auto gerettet worden. Emma fühlt sich zu Jack hingezogen und ein Gefühlschaos rund um Liebe, Leidenschaft, aber auch Trauer, Wut und Schuldgefühlen beschäftigt nicht nur Emma, sondern ihren ganzen Freundes- und Familienkreis...

"Die Nacht schreibt uns neu" ist das zweite Buch, das ich von Dani Atkins gelesen habe, und es hat mir eindeutig besser gefallen, als "Die Achse meiner Welt". Andererseits verfolgt die Autorin meiner Meinung nach in beiden Büchern auch etwas unterschiedliche Konzepte...generell gleicht dieses Buch sehr stark einer klischeehaften Liebesgeschichte - das muss man eindeutig mögen. Ich persönlich fand Jack's Charakter sehr sympathisch und konnte mich trotz der Klischees und dem ganzen Drama mit der Liebesgeschichte zwischen ihm und Emma anfreunden. Sehr authentisch und berührend war der Teil mit Emma's Alzheimer-kranken Mutter, wobei natürlich die Krankheit von Emma's Mutter dem Buch einen zusätzlichen Dramen-Faktor verlieh. Was gar nicht gut wirkte ist die Beziehung von Emma und Richard, die beiden verbindet eine Sandkasten-Liebe und doch sind die Gefühle von Emma zu Richard überhaupt nicht nachvollziehbar, bereits nach den ersten Seiten fragt man sich - warum will sie diesen Mann eigentlich gleich noch mal heiraten? Und die Freundschaftsgeschichte zu Caroline und Amy war an sich schon in Ordnung, geht aber vor allem gegen Schluss unter und auch hier konnte ich nicht alle Details vollständig nachvollziehen. Jack war also eindeutig mein Lieblingscharakter, alle anderen Charaktere gingen im Vergleich zu ihm deutlich unter und ich konnte mich nicht immer mit Emma und ihrer Reaktion als Ich-Erzählerin identifizieren.

Der Schreibstil war wunderschön, fesselnd und flüssig zu lesen, obwohl ich mit der Handlung an manchen Stellen wirklich nicht einverstanden war, konnte ich gar nicht aufhören zu lesen und bin mit dem Buch wirklich viel schneller fertig geworden, als ich erwartet hätte.

Eigentlich würde ich dem Buch 4 Sterne geben, aber inhaltlich war ich dann doch an manchen Stellen sehr verwirrt (und bin mir auch nach der Lektüre noch nicht über alle Einzelheiten im klaren). Außerdem war das Buch schon zu vorhersehbar, und der fadenscheinige Versuch der Autorin, den Leser gegen Ende noch auf eine falsche Fährte zu locken kam bei mir leider nicht gut an.